Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

295 Wappen nach dem Grabsteine in Murau: Im Schilde eine von je einer Doppel-Lilie begleitete Spitze, in derselben ein springender Löwe. Geschl. gekr. Helm. Zier: zwischen 2 Hörnern, aus deren Mundlöchern je ein Kleeblatt ragt, ein wilder Mann, wachsend, mit langem Barte und einer turbanartigen Kopf­ bedeckung ; der Mann umfaßt mit jeder Hand eines der beiden Hörner. Quellen: Freiherrn v. Fraydeneggs Aufzeichnungen. — Stadtpfarre Murau: Matriken. v. Schüttenkopf. Zu Kallwang, am rechten Ufer der Liesing, steht ein großes altes Haus, im Volksmunde nach dem Wappen über dem Tore mit dem wachsenden Männlein als Zier, das „Mandlhaus“ genannt. Es ist das Stammhaus der Schüttenkopf, von denen es 1667 der Abt von Admont, Raimund Freiherr v. Rehling, für Zwecke des stiftischen Kupferbaues erwarb 1). Seine jetzige Gestalt dürfte es nach dem Brande v. J. 1725 erhalten haben, heute dient es als Pfarrhof. Die Schüttenkopf dürften aus der Leobner Bürgerschaft hervorgegangen sein, wo 1612 Ruprecht und Kaspar als Überzinseinnehmer erscheinen8). Kaspar Schütten­ kopf war seit Ende des 16. Jahrhundertes Radmeister zu Kallwang (damals Keichel- wang genannt) und verwaltete auch die Eisenobmannschaft im Kammer-, Palten- und Ennstale * 2 3 * * * * ). Ihm und seinem Bruder Oswald verlieh Kaiser Ferdinand H. ddo. Regensburg 12. Oktober 1630 den rittermäßigen Adel, die Rotwachsfreiheit und Salva guardia für die Dienste, die Kaspar zu Vordernberg und Aussee, sowie durch 35 Jahre als Radmeister in Kallwang geleistet hatte. Hiebei wurde das alte Wappen unverändert gelassen und durch Öffnung und Krönung des Helmes gebessert. Kaspar ‘) Die erste Erwähnung dieses Kupferbergbaues stammt v. J. 1469, in welchem Wolf­ gang Reuter, Bürger zu Mausern, die Frohnerze schmolz. 1582 betrieb den Bau in der kleinen Teichen der Salzburger Bürger Wolf Kraft. 1663 gehörte er dem Stifte Admont gemeinsam mit dem Eisenerzer Bergrichter Hans v. Weißenberg, der im folgenden Jahre seinen Anteil dem Stifte abtrat. Dieses verpachtete 1814 den Bergbau an das Stift Seitenstetten. 1842 übernahm Admont wieder selbst den Betrieb, veräußerte jedoch den Bergbau nebst dem von Joachim v. Schragl gekauften Hammer- und Waldbesitz zu Stegmühl, Kaiserau und Kallwang i. J. 1846 an die Vordernberger Radmeister-Kommunität, die 1864 die Werke einstellte. (S. P. Jakob Wichner: Geschichte des Benediktinerstiftes Admont.) 2) 1608 und 1609 werden dem Ruprecht Schittenkopf zu Leoben und seiner Gattin Sabine die Söhne Philipp und Paul geboren. — Oswald Schittenkopf und Anna lassen daselbst 1612 den Sohn Martin und 1614 Mathias taufen. Aus der zweiten Ehe Oswalds mit Sofia stammten die Kinder Oswald, geb. 1615, Sigmund 1618, Erasmus 1620, Wolfgang 1622 und Georg 1625. Der vorerwähnte Martin Schittenkopf hatte aus seiner Ehe mit Martha N. den 1637 zu Leoben geborenen Sohn Mathias und die ein Jahr darnach geborene Tochter Ursula. (Leobner Matriken.) 3) Im Jahre 1625 bestanden acht Hammerwerke zu Kallwang, eines in der Au und eines am Hagenbache. Von den Kallwanger Hämmern besaßen Kaspar Schüttenkopf und Mert Gauggus je zwei, je eines Christoph Schwärz 1, Mert Fürst, Sebastian Stainberger und Hans Neumayer, den Hammer in der Au hatte Benedikt Seidl, jenen in Hagenbach der Leobner Bürger Paul Wankhammer inne. (Verzeichnis der Hammermeister v. J. 1625: Archiv Nechelheim.)

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