Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

293 Wie schon Eingangs erwähnt, wurden die Söhne des Franz Schmelzer am 16. September 1627 mit einer Wappenbesserung und dem Prädikate von W'ild- mannsegg begnadet — den Adel hatte das Geschlecht bereits 1557 erlangt. Von diesem Zweige der Schmelzer fehlen jegliche Nachrichten bis zu Beginn des 19. Jahrhundertes, und zwar ddo. Wien 26. August 1807 das Wappen der alten steirischen Schmelzer und das Prädikat von Wildmannsegg dem Gubernialrat und Kreishauptmann von Caslau, Norbert Friedrich Schmelzer (f das. 4. August 1809), mit dem Ritterstande und dem böhmischen Inkolate verliehen wurde. Der Genannte war ein Sohn des Matthias Schmelzer, Oberamt­ mannes des Prämonstratenser Stiftes Strahov in Prag (t 8. Juni 1785, 83 Jahre alt). Sein Bruder Johann Nep., der zu Josefstadt am 16. März 1831 als Generalmajor und Festungskommandant starb, hatte als Theresien-Ordens-Ritter ddo. Wien 23. November 1820 mit seinen Neffen Emanuel, Heinrich und Norbert,, den Söhnen seines 1807 in den Ritterstand erhobenen Bruders, den Freiherrnstand erlangt. Ob nun der Strahover Oberamtmann wirk­ lich ein Nachkomme der alten steirischen Schmelzer war oder ob hier eine der beliebten Pfropfungen stattgefunden hat, entzieht sich der Beurteilung. Stammwappen v. J. 1530: Gespaltener Schild, vorne in Rot ein natürlich gefärbter Strauß mit gelben Füßen und ebensolchem Schnabel, in welch letzterem er ein Hufeisen Wappen des Christoph Schmelzer zu Katsch trägt. Hinten von Gold, Blau und Gold dreimal unj Weilern, t 1636. geteilt. Decken rechts rot-silbern, links blau­ golden. Am geschlossenen Helme mit aus den gleichen Farben gewundenem Pansch wächst der Strauß mit dem Hufeisen im Schnabel, die Flügel ein wenig aufgeschwungen. Wappen v. J. 1557: Gespaltener Schild, vorne das Stammwappen, rück­ wärts von Gelb und Blau gespalten. An der Spaltlinie ein brauner „wilder Mann“ mit langem Bart und Haar, in der Rechten einen entwurzelten Baum haltend, die Linke in die Seite gestemmt. Offener ungekrönter Helm mit rechts rot-weißen, links blau-gelben Decken. Zier: zwischen 2 Hörnern der Strauß stehend. Wappen v. J. 1627: Gevierter Schild, 1 und 4 in Rot ein weißer Strauß mit aufgeschwungenen Flügeln, im Schnabel ein Hufeisen ; 2 und 3 von Gelb und Schwarz gespalten. Im rückwärtigen schwarzen Felde ein „Waldmann“ mit langem Leopold I. in großem Ansehen stand. — Bekanntlich hat sich im abgelaufenen Jahrhunderte ein anderer dieses Namens Jakob Eduard Schmelzer, geb. Graz 1812, t Kindberg 9. Jänner 1886, als Liederkomponist berühmt gemacht und als Förderer des steirischen Volksliedes sich die Heimat zu dauerndem Danke verpflichtet.

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