Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

291 ' — solcher noch 1576 genannt —- ließ er als Bürgermeister 1559—1561 durch den Stadtschreiber Georg Kändl das Leobner Grundbuch anlegen. In Religionssachen war er, obwohl der neuen Lehre zugetan, auf Seite der gemäßigten Partei, der unter den Ratsbürgern auch Erasmus Reitsberger, Kaspar Spätt und Michel Gablkover angehörten. 1566, 3. Oktober wurde Sigmund Schmelzer Gegenschreiber beim landesfürstl. Amte in Vordernberg, dem damals Georg Serenitz vorstand. Grabstein des Hans Schmelzer, f 1516, und seiner Gattin Katharina, geb. Trapp, t 1539. 1568 lieh ein Christoph Schmelzer, der bei der Kammerbuchhaltung in Graz bedienstet war, dem geldbedürftigen Landesherrn 1000 fl. zu 7 %. 1572 ist Wolf Schmelzer Bürger und Eisenverleger in Leoben. Als letzter des Leobner Zweiges dürfte Ludwig Schmelzer anzusehen sein, der daselbst am 23. April 1596 starb und an der alten Jakobskirche seine Ruhestätte fand. Nach dem schönen Grabdenkmale, dessen unterer Teil mit den 3 Wappen sich dermalen in einem städtischen Lagerraum befinden soll, war Ludwig zweimal verehelicht. Seine erste Gemahlin Afra, geb. Stainheisl, starb am 24. Mai 1591 und hinterließ ihm 2 Söhne. Die zweite, Sofia, aus dem bekannten Gasteiner Gewerkengeschlechte der Zott, über­ lebte den Gatten J). 2. Judenburg. Mitte des 16. Jahrhundertes ist Jakob Schmelzer mehrmals Stadtrichter und Bürgermeister der damals noch bedeutenden Handelsstadt Judenburg. 0 Im Leobner Lokalmuseum befindet sich ein Stein mit dem Wappen der Schmelzer ohne Inschrift. Das Wappen zeigt den gespaltenen Schild, mit jenem der Widmann vermehrt, den die Schmelzer von 1557 an führten. — Ludwig Schmelzer erhielt 1584 vom Erzherzoge Karl von Steier­ mark die Bewilligung, an Stelle seines Hammers bei Leoben einen Drahtzug mit einem Streek­ hamm er zu errichten. Dieses Werk war im 17. Jahrhunderte im Besitze der Leuzendorf. 19*

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