Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

289 Stammwappen: In Rot auf schwarzem Dreiberge ein nacktes, goldhaariges Knäblein, die Arme in die Seiten gestemmt, Stechhelm mit schwarz-rotem Wulst, darüber das Knäblein auf dem schwarzen Berge inmitten eines roten Fluges. Decken: schwarz-rot1). Im Jahre 1579 wurde der Dreiberg silbern, der Helm geöffnet und gekrönt und die Decken rot-silbern. Wappen vom Jahre 1629: Gespalten, vorne in Rot auf grünem Hügel ein nacktes Knäblein, hinten in Gold auf grünem Dreiberge ein Jäger in grünem Ge­ wände, grünem Hut mit Feder, Pulverflasche und Büchse (mit dem Kolben nach aufwärts) umgehängt; in der Rechten hält er das zum Blasen angesetzte goldene Horn, in der gesenkten Linken, an einem braunen Leitseil, einen rechtsschreitenden braunen Leithund mit braunem Lederhalsband. Zwei Helme: I. das Knäblein auf grünem Hügel, II. zwischen zwei Hörnern, von welchen das rechte schwarz, das linke golden ist, sitzt eine sehwarzbehalsbandete weiße Bracke. (Holser.) Wappen v. J. 1917: Wie 1579. Quellen: Adelsarchiv. — Steierm. Landesarchiv: Innerberger Archiv. — Hofkammer­ archiv, Gedenkbücher. — Archiv der Stadt Steyr. — Pfarrarchiv Eisenerz: Gedenkbuch. — Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, 1905 und 1910/11. Vgl.: Alter Siebmacher, Bd. IV, Taf. 175. — Neuer Siebmacher: Hildebrandt, Der Kärntner Adel. — A. v. Pantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft; in den Ver­ öffentlichungen der hist. Landeskommission f. Steiermark, Heft XIX. Schickerl. Die Schickerl gehören zu den ältesten Hammergewerken im Gebiete der Herr­ schaft Gallenstein. Sie erscheinen mit einem nicht näher Bezeichneten um 1466 als Hammerherren bei St. Gallen. 1487 werden Gallus und Jobst Schickerl dortselbst erwähnt, ersterer als Gewerke am Schintlbach; 1525 war ein Michael Schickerl Gewerke am Spitzenbach, 1562 verarmt der St. Gallener Hammermeister Leonhard Schickerl. Hieronymus Schickerl, 1542 als Kaplan zu St. Gallen genannt, war daselbst 1552—1554 Pfarrer. Um 1600 finden wir einen Thoman Schickerl als lutherischen Bürger zu Eisenerz. Der letzte, der uns aus dieser Familie begegnet, ist Andrae, 1659 Waldmeister in St. Gallen. Quellen: Hofkammerarchiv. — Archiv des Benediktinerstiftes Admont. ') Einer mündlichen Überlieferung nach sollen die Scheuchenstuel ursprünglich aus Thü­ ringen stammen. -- Über die Entstehung des Namens und Wappens geht folgende Sage: In der Nähe des Ansitzes ihres ersten Vorfahren trieb sich ein wilder Mensch in den Bergwäldern herum, der Furcht und Aberglauben erregte. Die Bewohner der Gegend wollten ihn töten, der Vorfahre der Scheuchenstuel aber ließ ihn fangen, nahm ihn — es war ein Jüngling — zu sich und machte ihn wieder zum Menschen. Nach Jahren nun kam die Kunde, daß ein Fürst seinen Sohn suche, der als Kind ausgesetzt worden war, um ihn zu beseitigen. In dem Jüngling erkannte man den Fürstensohn, der dann wieder in seine Rechte eingesetzt wurde. Zur Erinnerung an die Rettung des Knaben erhielt der Ahnherr der Scheuchenstuel seinen Namen und das nackte Knäblein im Wappen 19

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