Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
26 Wappen: Gevierter Schild: 1 und 4 in Bot auf grünem Grunde ein laufen des weißes Pferd, 2 und 3 in Blau zwei goldene, zueinander springende Löwen. Gekrönter Stechhelm mit rechts blau-goldenen, links rot-silbernen Decken. Zier: offener Flug, rechts blau mit goldenem Pfahl, links rot mit weißem Pfahl, in mitten des Fluges ein goldener Löwe wachsend. Quellen: Adelsarchiv. — Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Marktarchiv, luvenlare. — Matriken-Auszüge der Pfarre Murau und der Stadtpfarre Leoben. — Simler: Geschichte von Hartberg. Dillinger. Martin Andrae Dillinger, Handelsmann in Graz, erwarb 1721 den Hammer an der Mürz in Bruck. Dieses Hammerwerk hatten 1546 Ursula Dorfsberger, 1551 Sebastian Tunkl und Peter Schumann, 1557 Schamanns Erben, 1599 Andrae Baedl und seit Beginn des XVII. Jahrhunderts Kaspar v. Riedlmayr inne. Nach Kaspars Tode übernahm es sein Sohn Georg, bei dessen Stamm die Gewerkschaft bis 1721 verblieb. Auf Martin Andrae Dillinger folgte 1739 sein Sohn Josef, der durch seine Ehe mit Konstanze Stanzinger v. Gullingstein nach dem Ableben seiner Schwägerin Maria Genoveva v. Reichenau, geb. Stanzinger, 1752 in den Besitz des Radwerkes Nr. 4 in Vordernberg gelangte, das er bis zu seinem Tode 1756 führte. Seine Witwe Konstanze, 1756—1759 im Besitze der Gewerkschaften, ehelichte 1759 den Matthias Stegemüller, der infolge Minderjährigkeit seiner Stiefkinder das Rad werk und den Hammer in Bruck übernahm1). Von den Kindern des 1756 gestorbenen Josef Dillinger war Franz, der Älteste, 1769 Freisaß auf Schloß Graschnitz, Konstanze war mit dem Gewerken Thaddäus Gasteiger in Kapfenberg vermählt, Josefa hatte den Franz Anton Math geehelicht; Kajetan, der jüngere Sohn, übernahm 1781 die Gewerkschaft in Bruck, starb jedoch schon 1789, worauf seine Witwe, Theresia, einem Herrn v. Füllenbaum die Hand reichte. Nach dem Tode seiner Mutter übernahm ihr Sohn 1. Ehe, Josef Dillinger, 1835 die Gewerkschaft in Bruck, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Brüder Andrieu gelangte und den Ausgangspunkt der von diesen geschaffenen großen Eisenwerke bildete. Nach Beruf und Wappen zweifellos ein Abkömmling der Brücker Gewerken war Felix Dillinger, geb. 1755, der 1772 seine Laufbahn im Montandienste des Staates begann, 1775 zum Ober-Bergmeisteramte nach Klagenfurt kam, wesentliche Verbesserungen in der hüttenmäßigen Gewinnung des Zinkes aus Galmei und Blende vorigen, Hans, Franz und Hieronymus der Jüngere, von Kaiser Ferdinand II. den Adel, Wappen besserung und das Prädikat „zu Greifenthurn“ nach ihrer bei Feldkirchen gelegenen Hammer gewerkschaft. (Siebmacher, Hildebrand: Der Kärntner Adel.) *) Im Inventars nach dem 1756 gestorbenen Josef Dillinger findet sich das Privileg Kaiser Ferdinand I. vom 27. Mai 1551 für den Wiederaufbau des Hammers an der Mürz zu Bruck, ferners ein Kaufbrief vom 25. Oktober 1535 über das Gut „Schintelegg“, auch Königsbrunn genannt, mit dem Hechte, eine Mühle oder Säge am Glanzbache zu erbauen, und ein weiterer Kaufbrief über das Gut Königsbrunn v. J. 1659.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2