Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

275 kauf der Innerberger Hauptgewerkschaft i. J. 1868 brachte auch diese Familie außer Land und zu anderen Berufen. Wappen nach der Verleihung vom 9. Jänner 1612: In Gold auf grünem Hügel ein natürlich gefärbter Sperber. Auf dem offenen gekrönten Helme mit blau­ gelben Decken der Sperber wie im Schilde. Vgl. Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, Wien 1906/07, 2. Jahrgang. — Brunner adel. Taschenbuch, Band V, VI, XI und XVI. Resl. Hans Besl, seit ungefähr 1590 Bergrichter zu Eisenerz für Innerberg, Vor- dernberg und Badmer, siegelt seinem Namen zu Ehren mit einer Bose im Schilde. Er war durch seine Stellung eine gewichtige Persönlichkeit und in Eisenerz sehr beliebt — der Bat schenkte ihm für seine Verdienste um den Markt, 1602, einen Wald unter dem Pfaffenstein. Seit 1605 war Besl auch Badmeister; er hatte das halbe Scheichische und das halbe Liechtenpergerische Badwerk von den Ver­ legern, also von den, den Verlag für diese Badwerke leistenden Hammergewerken erworben. Das komplizierte Verlagssystem bildete zwischen den drei Eisengliedern, den Bad-, Hammermeistern und Eisenhändlern, auch Verleger genannt, beim Inner­ berger Eisenwesen eine Kette. Die Händler gaben ein bestimmtes Betriebskapital den Hammermeistern und diese wieder jenen Badgewerken, von welchen sie das Bauheisen bezogen. Für diese Kapitalien haftete der Bad- und Hammermeister mit seinem ganzen Besitze. Bei Überschuldung blieb daher den den Verlag leistenden Eisenhändlern oder Hammergewerken nichts anderes übrig, als Hammerwerk oder Badwerk zu übernehmen. Im April 1609 starb Besl mit Hinterlassung eines Sohnes, Hans, und zweier in Gewerkenfamilien eingeheirateter Töchter, der Aurelia v. Troye und der Ursula Brenner. Diese verkauften im eigenen und im Namen ihres Bruders das von Besl zuletzt besessene ganze Scheichische Badwerk an der Schollnitz 1622 an Hans Bernhard Bischofs. Wappen (nach Siegeln): Im Schilde eine fünfblätterige Bose. Geschlossener, gekrönter Helm. Zier: zwischen zwei Hörnern, in deren Mundlöchern je drei Böslein stecken, die fünfblätterige Bose wie im Schilde. Vgl. Pensch-Pantz : Regesten zum Innerberger Eisenwesen im Jahrbuch des „Adler“ 1908. v. Riedlmayr. Wie die Beichenauer stammen auch die Biedlmayr aus Weißkirchen bei Judenburg. Kaspar Biedlmayr, am gleichnamigen Hofe zu Weißkirchen 1577 geboren, kam Anfang des 17. Jahrhundertes nach Bruck a. d. Mur. Er erwarb ein Hammerwerk an der Mürz, gelangte zu Vermögen und Ansehen, und machte sich als „Kammergutsbeförderer“, Stadtrichter und Bürgermeister verdient. Ddo. Wien 18'

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