Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
274 Vinzenz Hermann Eenati, geb. 6. April 1821, Realitätenbesitzer zu Murau, starb daselbst am Stammhause am 21. August 1901. Von seinen Schwestern überlebte ihn nur Aloisia, die 1904 unverehelicht zu Murau starb, worauf das Monspergische Haus von den Erben der Gemeinde verkauft wurde, die es in würdiger Weise unter Wahrung des alten interessanten Bauwerkes als Rathaus der Stadt Murau verwendet. Die Familiengräber der Renati befinden sich an der Südwand der alten Friedhofs kirche 0- Quellen : Grabdenkmale am Friedhof zu Murau. — v. Monspergische Archivreste im Besitze des Herrn k. k. Notars Dr. fiiha in Budweis. v. Renner. Der Stammvater dieses heute noch blühenden Geschlechtes ist der hochfürst fürstlich salzburgische Kommissär und beider Rechte Doktor Veit Renner, der von Kaiser Rudolf II. i. J. 1612 den Reichsadel unter Besserung seines schönen ange stammten Wappens mit dem auffliegenden Sperber auf grünem Dreiberge im goldenen Schilde erhielt. Über Admont, wo Johann Jakob in der Mitte des 17. Jahrhundertes stiftischer Hofrichter war, kamen die Renner mit Veit Paris Renner, dessen zweiter Vorname noch an die salzburgische Heimat, an den Erzbischof Paris Lodron erinnert, zur Hauptgewerkschaft. Sie versippten sich sehr bald mit den einflußreichsten Gewerkenfamilien, — so heiratete Veit Paris, Rechenschreiber zu Hieflau, gest. 1701, eine Tochter des Joh. Theodor v. Weißenberg, sein Sohn Joh. Ambros, seit 1726 durch die besondere Begünstigung des Kammergrafen v. Ziernfeld, Obervorgeher zu Weyer, gest. Eisenerz 3. Oktober 1748, Fräulein v. Bischofs — und wurden auf diese Weise bei der Gewerkschaft heimisch, bei der sie nun bis zu ihrem Ende vielfach hervorragende Stellungen einnahmen. Veit Paris Renner kaufte 1668 das Gut Oberreit bei St. Gallen, das von Wolf Förster an die Gewerkschaft gekommen war, samt den von Christoph v. Pantz abgetretenen „Brunnwiesen“ auf der Buchau um 6150 fl. Der vorgenannte Obervorgeher, Johann Ambros, errichtete die schöne, von zwei prächtigen Linden beschattete Maria Hilf-Kapelle am Wege in die Krumau bei Weyer, woselbst übrigens heute auch noch im Saale des alten Kompaniehauses sein Wappen zu sehen ist. Mit dem Stifte Seitenstetten Teilhaber an den Kupferbauen der Radmer, wurde sein Sohn Franz Xaver 1760 daselbst Bergverweser. Adalbert v. Renner bekleidete 1775—1781 die wichtige und mit weitgehenden Befugnissen ausgestattete Stelle eines Hauptbuchhalters der Hauptgewerkschaft. Er starb zu Leoben am 4. Juli 1807, 71 Jahre alt, und wurde in der Jakobskirche beigesetzt. Der Ver- 0 Der Best des Monspergischen Archives — der größte Teil ging beim Hausverkaufe ver loren — ist dermalen im Besitze des Herrn k. k. Notars Dr. Johann Riha in Budweis, dessen Gemahlin Josefa, geb. Koller, eine Tochter der Maria Theresia Renati, verehel. Koller, t 1891 — einer Schwester des letzten Renati — ist. Herr Notar Dr. Riha hat in liebenswürdiger Weise die noch vorhandenen Dokumente dem Verfasser zu Verfügung gestellt. Von den Schwestern des Vinzenz Hermann Renati sei noch Rosina erwähnt, f 5. Juni 1894, die an den Gewerken Franz Habianitsch in Judenburg verehelicht war.
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