Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

272 v. Reitsperger. Die Reitsperger spielten in Leoben und beim Eisenwesen durch anderthalb Jahrhunderte eine bedeutende Rolle. Der erste uns bekannte Angehörige des Geschlechtes ist Georg, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundertes lebte und zu Leoben eine Stiftung machte. Sein Sohn Pankraz, Bürger zu Leoben, siegelte 1512 bereits mit dem Stammwappen1). Von seinen Söhnen war Georg Eisenwäger zu Leoben und seit 1537 Verwalter der damals errichteten Eisenkammer. Seine dem Namen nach unbekannte Tochter ehelichte in 1. Ehe den Wolf Veldkireher und sodann den Gewerken Wolf Praunshofer in Reifling. Michael, der zweite Sohn des Pankraz Reitsperger, lebte zu Kammern. Seine Söhne Adam. Erasmus und Zacharias verpflichteten sich 1562. dem Rate von Leoben einen jährlichen Beitrag Wappen der Reitsberger und Poxöder. von 40 U zur Erhaltung der Stiftung ihres Urahnen Georg zu leisten. Von ihnen besaß Erasmus von 1558—1575 das Radwerk Nr. 11 in Vordernberg, 1572 wat­ er Bürgermeister in Leoben. Weiters finden wir 1568 einen Kaspar Reitsperger als Stadtrichter in Leoben und 1573 Hans Reitsperger als Stadtschreiber. Die Vettern Adam und Hans, letzterer für seine Verdienste um die Beförderung des Kammer­ gutes, erhielten am 1. September 1572 den rittermäßigen Reichsadel mit einer Wappenbesserung. Im Jahre 1620 finden wir noch einen Joh. Friedrich Reitsperger als Rats­ herrn zu Leoben, 1654 wird der Name zum letzten Male erwähnt mit den beiden Schwestern Euphrosine, vermählt mit dem Freiherrn Georg Ogilvy, Kommandanten am Spielberge in Brünn, und der Maria v. Gronig, beide geborene v. Reitsperger. *) Aus diesem Jahre stammt auch das sog. Jakobikreuz an der Brücker Straße bei Leoben, das heraldisch rechts das Wappen Reitsperger und links jenes des Lienhard Boxöder zeigt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2