Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

270 belegt mit einem goldenen Greifen, der in seiner rechten Vorderpranke das gekreuzte Schlegel und Eisen hält. Offener gekrönter Helm mit rechts rot-weißen, links blau­ gelben Decken. Zier: ein Bergknappe mit braunem, rot ausgeschlagenen kurzen Bocke mit Goldknöpfen, brauner Hose und schwarzem Bergleder, wachsend, Am Kopfe eine schwarze Mütze mit den Initialen J. II. (Josef II.) in Gold; in der Rechten das Zeichen des Planeten Mars (Eisen) haltend. Quellen: Adelsarchiv. — Miller v. Hauenfels: Der Bergbau des Landes, 10. Abschnitt in Dr. Hlubeks : Bin treues Bild des Herzogtumes Steiermark, Graz 1860. — v. Schivizhofen : Der Adel in den Metriken der Stadt Graz. Reindl v. Reindlingen und v. Reindl. Um die Mitte des 14. Jahrhundertes erscheint Hermann der Bändl (Reindl) als Bürger zu Schladming. Ihm und mehreren Judenburger Bürgern überläßt 1344 der Erzbischof von Salzburg den Gasteiner Goldberg um 1500 Goldgulden. 1426 finden wir einen Wilhelm Räntl und später seinen Sohn Martin als ewigen Vikar zu Altenmarkt ob Radstadt. Sehr früh beginnen bereits die Beziehungen des Geschlechtes zu Aussee, wo schon obgenannter Hermann Raindl 1358 genannt wird. Im 15. Jahrhunderte sind die Raindl daselbst wohlbestellte Pfannhausbesitzer bis Kaiser Friedrich III. Mitte dieses Jahrhundertes die Pfännerschaften einlöste. Auch die Brüder Reindl, Sigmund und Paul, mußten 1554 ihre Pfannstätten nebst Gülten abtreten, wiewohl der Einlösungsbetrag für die Pfannhausstatt mit 100 Pfund Pfennige gegen den wenige Jahre vorher üblichen Preis um ein Drittel zurück­ stand1). Sigmund, 1455 Pfleger und Marktrichter in Aussee, erscheint 10 Jahre darnach als Wechsler -und Bergrichter in Schladming. Das Geschlecht zog in seine alte Heimat zurück und hat wohl dort und im steirischen Oberlande weiter im Bergwesen gewirkt, bis wir es zu Beginn des 17. Jahrhundertes im oberen Mur­ tale wiederfinden. Wolf Reindl, Eisenobmann zu Murau, sitzt um jene Zeit auf Pachern im Wölzertale und schmiedet Eisen. Sein Sohn Wilhelm, der durch drei Jahre zu Mailand in kais. Kriegsdiensten im Regimente des Obersten Amoni gestanden war, folgte ihm am Besitze, erbaute nach erlangter Bewilligung 1643 ein Hammerwerk in Niederwelz und erhielt am 10. Mai 1666 den rittermäßigen Reichs- und erbländischen Adel mit dem Prädikate „von Reindlingen“ und die Erlaubnis, sich ausschließlich mit diesem zu benennen. Mitte des 17. Jahrhundertes war Pachern in die Hände des Vordernberger Radmeisters Max Sulzpacher übergegangen und 1699 war es wohl schon einige Zeit dem Thomas Provin zu eigen, der in diesem Jahre in der Stadtpfarrkirche zu Oberwelz seine Ruhestätte fand. 1) Die Einlösung der Pfannstätten scheint nicht ohne einigen Widerstand ihrer Besitzer vor sich gegangen zu sein. 1459 klagte Sigmund Räntl den Landeshauptmann Hans Ungnad nebst anderen Würdenträgern, den Haflinger Wolfgang Braun, den Verweser Lienhard Angerer und die ganze Gemein von Aussee wegen Rechtsverweigerung vor dem Vchmgerichte. (S. darüber Mit­ teilungen des hist. Ver. f. Steiermark, 21, S. 137, und Beiträge zur Kunde steirischer Geschichte, 14. S. 38 ff.)

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