Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

269 Wappen v. J. 1656: Gevierter Schild, 1 und 4 in Gelb auf grünem Grunde ein schwarzer, golden gekrönter Greif mit einem „Eisenbuschen“ (Bund geschmiedeter Eisenstäbe) in den Vorderpranken, 2 und 3 in Schwarz auf grünem Grunde ein goldener, ebenso gekrönter Löwe, der gegen einen der Schildteilung zu aufsteigenden Eisenberg einen Fausthammer mit den Vorderpranken schwingt. Offener gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: der Löwe wachsend mit dem Fausthammer in der rechten und einem Erzklumpen in der linken Pranke. Wappen v. J. 1699: Schild wie 1656, jedoch mit rotem Herzschilde, der einen silbernen Schrägrechtsbalken zeigt, in dem sich in Gold die Initialien des Kaisers Leopold I. „L. I.“ befinden. Der Mittelschild trägt einen Herzogshut. Zwei offene gekrönte Helme. I. mit schwarz-gelben Decken trägt als Zier einen offenen Flug, rechts Weiß über Pot, links Rot über Weiß geteilt, dazwischen der Löwe mit dem Hammer wachsend. II. mit rot-weißen Decken zeigt als Kleinod zwei Hörner, das rechte Schwarz über Gold, das linke Gold über Schwarz geteilt, dazwischen der schwarze Greif mit dem Bund Eisenstäbe wachsend. Quellen: Adelsarchiv. — Steierm. Land.-Archiv, Vorderuberger Archiv, Ratsprotokolle und Inventars, ferner Landrecht und Gültaufsandungen. — Pfarrmatriken von Höllenstein, Lun?, und Waidhofen a. d. Ybbs nach Auszügen des Frl. Maria Anna Paul in Waidhofen und des Herrn Lehrers Paris in Lunz. — Mitteilungen des Herrn Emerieh Zenegg v. Scharfenstein betreffend die Reichenauer in Kärnten. Vgl. Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, 1905. — Brünner adeliges Taschenbuch 1878 und 1883. — Neuer Siebmacher, Gf. Meiaviglia : Der böhmische Adel. — Kraus : Die eherne Mark, I. Bd. v. Reichenberg. Ignaz Reichenberg, geb. 1739, erlangte als Direktor und Pächter des ärari­ schen EisengußWerkes bei Maria Zell für die Versorgung des Heeres mit „Munition und Stücken“ zu alten Preisen und in bester Gattung am 3. November 1785 von Kaiser Josef II. den Adel mit dem Ehrenworte „Edler von“ und einem Wappen. Reichenberg eröffnete 1784 den Eisenbergbau am Niederalpl und baute daselbst einen Hochofen, der dann 1850 von Anton Fischer nach Aschbach verlegt wurde. Als Besitzer des Gutes Feistritz erhielt er 1796 die Bewilligung daselbst eine Glashütte mit Steinkohlenfeuerung zu errichten. Reichenberg starb am 10. März 1815 zu Graz. Aus seiner Ehe mit Helene, geb. Schließlberger (f Graz 8. März 1832 im Alter von 79 Jahren), gingen u. a. Kindern eine Tochter Helene, geb. 1777, her­ vor, die sich zu Graz am 3. November 1799 mit Alois v. Sertenthal, Kontrollor der Staatsherrschaft Hornegg, vermählte, eine zweite, die 1817 den Gewerken Franz X. Pengg ehelichte, sowie der Sohn Josef, Gültenbesitzer und Eisengewerke in Kindtal. Dieser war mit Anna, einer Tochter des Gewerken Fischer, vermählt. Die Nachkommen blühen noch heute im Lande. Wappen: Gespaltener Schild, vorne auf grünem Grunde in Weiß ein hoher, am Gipfel und in seinen 4 Abstufungen mit wenigen Bäumen bewachsener Erz­ felsen mit einem offenen Stollenmundloche am Fuße. Hinten Rot über Blau geteilt.

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