Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

260 gartner 1584—1601 das Badwerk Nr. 1 in Vordernberg. Das väterliche Badwerk samt Hammer, „als neues unteres Badwerk an der Wehr“ bezeichnet, kaufte ein Christoph Bainprecht i. J. 1581 um 4450 fl. Er besaß es nur bis 1584, worauf wir nach sechsjährigem Besitze des Landesfürsten, 1590—1591 wieder Christoph Bainprecht, wohl den Sohn des vorigen, an der Gewähr finden. Mit ihm ver­ schwinden die Bainprecht in Vordernberg. Nach dem „steirischen Siegelbuche“ erhielt der Innerberger Badmeister Georg Bainprecht am 8. September 1602 ein Wappen und am 26. Oktober 1619 einen Adelsbrief, ferners wurden die „Brüder Bainprecht“, zu welchen sicher der in St. Gallen seßhafte Stefan gehörte, am 2. Juni 1612 mit Adel und Wappen begnadet. Zu Beginn des 17. Jahrhundertes bekleideten mehrere Glieder dieser Familie hohe geistliche Würden, so Georg Bainprecht vom 15. April 1608 bis zu seinem Ableben, 22. Juli 1643, Abt zu Viktring in Kärnten und Jakob Bainprecht, er­ wählt 14. April 1608, f 17. Jänner 1626, Abt von Sittich in Krain. Ein dritter Bruder soll zur gleichen Zeit als Abt dem Zisterzienser-Kloster Baumgartenberg in Oberösterreich vorgestanden sein1). Wahrscheinlich waren die Genannten Söhne des Innerberger Badgewerken und späteren Oberwaldmeisters Georg Bainprecht, der 1622 das Bürgerrecht in Steyr erwarb und zu Beginn des Jahres 1642 in Eisenerz starb * 2). Wappen (nach Siegeln des Stefan Bainprecht v. J. 1625): Geteilter Schild, oben ein wachsender Löwe mit einer Mondsichel in den Vorderpranken, unten fünfmal schräglinks geteilt. Offener gekr. Helm. Zier: der Löwe, wie im Schilde. Quellen: Adelsarchiv, steh-. Siegelbuch. — Hofkammerarchiv, Innerberger Akten. — Stiftarchiv Admont, Herrschaft Gallenstein. — Haus-, Hof- und Staats-Archiv, Lebenbuch Albrecht IV. 1396, 8.50, Nr. 492. — Archiv der Stadt Steyr, Batsprotokolle. Vgl. v. Pantz : Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft, Heft XIX der Ver­ öffentlichungen der hist. Land.-Kommission für Steiermark. Graz 1903. v. Rauscher. Wie in Steyr oder Leoben, so zeigt sich auch in Murau die Erscheinung, daß um die Wende des 16. Jahrhundertes ein völliger Wechsel in den maßgebenden und wohlhabenden Familien eintritt. Nicht nur die religiösen Wirren, tiefgehende soziale und wirtschaftliche Ursachen bewirkten diese Änderung. ’j Angaben in dem Gesuche der Brüder Hans und Matthäus Weißenberger v. J. 1681 um Adelsbestätigung. — Die Regieruugszeit der beiden Äbte zu Viktring und Sittich konnte fest­ gestellt weiden; in Baumgartenberg wurde zur gedachten Zeit kein Abt dieses Namens gefunden. Das Grabdenkmal des Abtes Jakob befindet sich noch in der nun wieder hergestellten Stiftskirche in Sittich, es wurde von ihm selbst 1623 errichtet und zeigt sein Wappen: 1 und 4 einen Löwen, 2 und 3 eine Doppel-Lilie, mit dem als Herzschild aufgelegten Stiftswappen, einen Sittich mit Halsring. (Vgl. den Aufsatz von Konrad Cernologar in den Mitteilungen der Zentralkommission für Kunstdenkmale 1900.) 2) Georg Bainprecht, Radmeister in Innerberg, kaufte 1622 das Vorstersche Haus in Steyr und erlegte 10 Taler als Bürgertaxe.

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