Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

24 die Wende des 16. Jahrhunderts die Gewerken in die Hände der mächtigen Eisen­ händler der Stadt Steyr gerieten, so war es auch in Kärnten. In der Stadt St. Veit hatte sich, durch Privilegien geschützt, ein reicher Kaufherrenstand gebildet, dem die Hüttenberger Kleingewerken noch viel mehr als die steirischen ausgeliefert waren; sie wurden alle, bis auf eine Familie, die Kauscher v. Stainberg, bereits im 17. Jahrhunderte verschlungen. Außer den Christalniggs saßen damals zu St. Veit als Handelsherren die Steinkeller v. Kellerstein, Sagrister v. Pfeilheim, Seher v. Secherau, Preis v. Wertempreis, Otto v. Ottenfels, v. Mayerhofer, Megerl v. Dorn­ hofen u. a. Allen brachte der Eisenhandel reichen Gewinn und adelige Ehren. — David Christalnigg, dessen genealogischer Zusammenhang mit den oberwähnten Zweigen des Geschlechtes nicht aufgeklärt ist, war der Stifter der heute gräflichen Familie. Er erwarb von Balthasar Kulmer v. Kosenbichl im Jahre 1605 die Gillitz- steiner Hütte, einst im Besitze der Umfahrer v. Kohlhof, und legte so den Grund­ stock zu den seit 1743 mit dem Fideikommißbande belegten Gütern im Görtschitztale. Wiederholte Heiraten mit Töchtern der Gewerkenfamilien Zennegg v. Scharfenstein und Lattacher v. Zossenegg, welch letztere 1679 erloschen, brachten eine beträcht­ liche Vergrößerung des Montanbesitzes, der dann nicht zum Vorteile des Geschlechtes, 1869, an die Hüttenberger Aktiengesellschaft abgetreten wurde. Erzherzog Karl von Steiermark verlieh den Brüdern Balthasar, David und Christoph Christalnigg zu St. Veit, ddo. Graz, 6. August 1589, eine Besserung ihres ererbten Wappens mit der Lebensfähigkeit. Davids Enkel, Georg David, erhielt ddo. Prag, 14. Jänner 1628 den rittermäßigen Keichs- und erbländischen Adel mit dem Prädikate „von Gillitzstein“. Des letzteren Enkel, Georg Balthasar, der Ur-Ur- enkel Davids, wurde 1708 Freiherr und 1721 Graf. Das alte Wappen erlitt bei diesen Standeserhebungen eine wesentliche Veränderung. Stammwappen (1589): Geteilter Schild, oben in Blau wachsender goldener Löwe, unten in Kot zwei silberne Schrägbalken. Gekrönter Stechhelm mit rechts blau-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: zwischen zwei von Weiß und Rot gevierten Hörnern der goldene Löwe wachsend. Quellen: Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Report. XXIV. — Materiale über Kärntner Ge­ werkengeschlechter im Besitze des Herrn Emmerich Zenegg v. u. zu Scharffenstein. — Münichsdorfer: Geschichte des Hüttenberger Erzberges. — Hildebrand: Der Kärntner Adel im neuen Siebmacher- schen Wappenbuche. Diewald. Die Diewald, auch Diebalt, Dietwald und Diewal geschrieben, sind ein Mur- auer Hammerherrengeschlecht, das daselbst in der zweiten Hälfte des 16. Jahr­ hunderts auftritt und sich bis in die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts in Murau verfolgen läßt. Mit Valentin Christian kamen die Diewald 1714 auch unter die KauheisenVerleger Leobens und besaßen Mitte des 18. Jahrhunderts Lorberau. Um die Wende desselben und zu Anfang des 19. Jahrhunderts finden sich Diewalt zu Hartberg (Josef 1777 und Georg 1813) und zu Graz im Bürgerstande. Ob die

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