Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

258. Pürker. Hans Pürcker, Hammergewerke in Landl, starb vor 1625. Seine Witwe Eva besaß 1625 mit Leonhard Kerzenmandl v. Prandtenberg das Hammerwerk in der Krippau und ihres Gatten Erben den Venediger Hammer in Großreifling, beide überschuldet, so daß keine Einlage verblieb. Auch der Sohn Hans war stark ver­ schuldet. Von seinem mit 13.000 fl. bewerteten Badwerke in Eisenerz erübrigten da­ her nur 2500 fl. als Einlage bei der Gewerkschaft. Er starb 1643. — Ein anderer Pürker, Ulrich, wohl ein Bruder des vorigen, war 1625—1627 Vorgeher in Eisen­ erz. —- Hans Pürker der jüngere war mit Susanna, geb. v. Müllmayer, verehelicht und lebte noch 1658 zu Eisenerz. Gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts finden sich die Pürker als Zerrenhammermeister zu Lunz. Die Brüder Christoph, Jakob und Hans Pürker erhielten am 27. Juni 1592 und ein Johann Pürker am 11. März 1614 einen Wappenbrief' mit dem Lehens­ artikel. (Steirisches Siegelbuch.) Wappen nach Siegeln des Hans Pürker v. J. 1658: Im Schilde ein Drei­ berg, darauf eine Blume mit drei beblätterten Stengeln, die je in eine sternförmige Blüte enden. Quellen: Adelsarehiv. — Kastenarchiv Großreifling. — Pfarrarchiv Eisenerz, Gedenkbuch. Purkstaller. Leobner Bürgergeschlecht, durch lange Zeit im Eisenwesen tätig. Andrae Purkstaller, 1683 Bauheisenverleger zu Leoben, war mit Maria Theresia v. Sulz­ berg verehelicht; sein Sohn Johann Anton, ebenfalls ein Leobner Eisenverleger, heiratete 1726 die Maria Franziska v. Fraydenegg. 1683 war ein Franz Ludwig Purkstallör Verwalter der Herrschaft Katsch. Wappen (nach Siegeln des Andrae Purkstaller); Gespaltener Schild, vorne ein springender Löwe, hinten fünfmal geteilt. Geschlossener gekrönter Helm, Zier: inmitten eines offenen Fluges der Löwe wachsend. Quelle: Hofkammerarchiv, Eisenakten (Fasz. 18.314). Raidl. Hans Baidl, Gewerke am Mitterhammer in St. Gallen (1580), hatte durch seine Ehe mit Martha, der Tochter des Michael Strußnigg, um 1600 das Badwerk im Paradeis zu Eisenerz (in der Nähe des heutigen Bahnhofes) erworben. Durch ihre Wiedervermählung mit Hans Viktor v. Scheuchenstuel gedieh sodann das Bad- werk an dieses Geschlecht. Von den Töchtern hatte Anna den Balthasar Pantz und Sabina den Gewerken Jakob Schrapacher geehelicht. Der Sohn Georg Baidl erwarb im Jahre 1602 das Gravenauersche Badwerk von Hans Hilliprandt samt den bürgerlichen Gütern nach landesfürstlicher amts- und marktgerichtlicher Schätzung.

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