Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

254 Die vorgenannten Prenner führen folgendes Wappen (nach Siegeln des Hans Prenner v. J. 1618 sowie seines Sohnes und Enkels): Gespaltener Schild, vorne ein Löwe mit einer Fackel, hinten geteilt, oben eine liegende Mondsichel, darüber ein Stern, unten eine Lilie. Offener gekrönter Helm. Zier: inmitten eines offenen Fluges der Löwe mit der Fackel wachsend. Zacharias Prenner, 1649—1655 Stadtrichter zu Steyr und von 1661—1670 Obervorgeher bei der Verlagsstelle in Steyr, führte ein anderes Wappen: Im Schilde ein wachsender Mann mit rundem breikrämpigen Hute, in der Rechten eine brennende Fackel, die Linke in die Seite gestemmt. Geschlossener Helm, aus dem die Schildfigur wächst (nach Siegeln) 2). Quellen: Archiv der Stadt Steyr, Batsprotokolle und Inventars. — Archiv der Kommune Weyer. v, Prevenhueber. Die Prevenhueber gehören zu jenen wenigen alten Geschlechtern des steiri­ schen Eisenadels, die bereits lange vor Gründung der Hauptgewerkschaft im Besitze von Rad- und Hammerwerken waren und bis zum Ende der Innerberger Union i. J. 1868 bei Stahl und Eisen blieben. Mitte des 16. Jahrhundertes teilten sie sich in drei Stämme mit einer zahlreichen Nachkommenschaft, aus der hervorragende Montanistiker und Geistliche, sowie der berühmte oberösterreichische Geschichts­ schreiber Valentin Prevenhueber hervorgingen. Der erste uns bekannte Angehörige des Geschlechtes ist Valentin, der 1542 als Ratsbürger zu Eisenerz mit seiner Gattin Dorothea von Hieronymus Präntl v. Weissenpach dessen Haus am Platze zu Eisenerz nebst Haus, Hof und Stallung an der Straße, Radwerk und Blahaus in der Krampen mit mehreren Erzgruben, Grundstücken und Wäldern kaufte. Da Valentin Prevenhueber 1542 beim Ankäufe dieses Radwerkes bereits als Ratsbürger bezeichnet wird, eine Würde, die damals nahezu ausschließlich den Radmeistern vorbehalten war, dürfte er schon vorher im Besitze eines Radwerkes gewesen sein. Er starb 1552 (Verlaßaufnahme am 23. September) und hinterließ drei Söhne, Hans, Andrae und Georg, die am 23. April 1554 von K. Ferdinand I. einen Wappenbrief mit der Lebensfähigkeit erhielten2). Alle drei sind vor 1580 gestorben, Andrae und Georg unter Hinter­ lassung damals noch minderjähriger Kinder, über die weitere Nachrichten fehlen. Hansens drei Söhne: Hans, Valentin und Andrae wurden von Erzherzog Karl von Steiermark für ihre und ihrer Voreltern Verdienste um die Beförderung des Kammergutes in den rittermäßigen erbländischen Adelsstand erhoben. Diese aus einer undatierten Diplomabschrift des Joanneums in Graz bekannte Erhebung muß vor dem 23. Dezember 1580 erfolgt sein, da des Marktrichters Hans Preven- *) Das gleiche Wappen, das Männlein mit der brennenden Fackel, führten jene Prenner, die als Salzburgische Amtleute zu Haus a. d. Enns im 14. Jahrhundert seßhaft waren; so Eckhart der Prenner 1337. (Hutter: Geschichte von Schladming, Graz 1906.) *) Das Diplom v. J. 1554 wird im Nachlasse der 1793 f Elisabeth v. Prevenhueber-Zmöll angeführt.

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