Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

249 einen schwarzen Prügel mit vier abgehauenen, an den Enden brennenden Ästen. Offener Helm mit schwarz-goldenem Wulst und ebensolchen abfliegenden Ländern. Zier: der Greif wie im Schilde wachsend. Quellen: Archiv der Benediktinerabtei Admont. — Kastenarchiv Großreifling, Urkunden. — Archiv der Kommune Weyer, gleichzeitige Abschrift des Adelsbriefes. Prandstetter. A. Die Prandstetter in Steyr. Zuerst taucht der Name Prandstetter beim steirischen Eisenwesen in Stadt Steyr auf, woselbst mit Wolf Prandstetter ein Geschlecht auftritt, das mit dem 1521 ver­ storbenen Enkel des vorgenannten Wolf, dem Bürgermeister Hans Prandstetter, zu großem Ansehen und bedeutendem Beichtume gelangte. Hans hatte von Kaiser Maxi­ milian I. am 5. Oktober 1508 einen Wappenbrief erhalten1). Von seinen beiden Ehen mit Margarethe, Tochter des Siegmund Traindt zu Steyr, und mit Anna, einer Tochter des Siegmund Paumgartner, landesfürstlichen Waldmeisters für Inner- und Vordern- berg, stammten fünfKinder, die Töchter Margarethe, vermählt mit Achatz v. Metnitz und sodann mit dem Freiherrn Georg Brauner zu Badkersburg, Barbara, Gattin des Lorenz Guetbrod, und sodann des Peter Bitter zu Steyr, aus erster Ehe — Katharina, vermählt mit Martin v. Feistritz zu Bastenfeld, und Anna, die unverehlicht vor 1537 verstarb, aus zweiter Ehe * 2). Der einzige aus erster Ehe hervorgegangene Sohn, gleichfalls Hans, starb bereits 1536. Seine Witwe Elisabeth, eine geborene Kiemser zu Klingenberg 3), heiratete sodann Hans Ott, den jüngeren, zu Ulm. Die einzige, aus der Ehe mit Hans Prandstetter hervorgegangene Tochter Anna vermählte sich 1548 mit Hans Förster zu Steyr, dem sie ihr beträchtliches Vermögen und den adeligen Sitz Bamingdorf zubrachte. Mit ihr erlosch die Hauptlinie der Steyrer Prandstetter, deren Grabdenkmale in der Kirche zu Steyr nicht mehr vorhanden sind. Diese Prandstetter führten folgendes Wappen: Geteilter Schild, oben in Blau ein geflügelter goldener Drache, unten in Blau sechs goldene Flammen. Geschlossener gekrönter Helm mit blau­ goldenen Decken. Der Drache als Kleinod4). B. Die Prandstetter in Vordernberg. Den Übergang von den Steyrer Brandstettern zu den in Vordernberg zu Beginn des 17. Jahrhundertes auftretenden späteren Badmeistern dieses Namens, die einer mündlichen Überlieferung nach aus Oberösterreich stammen sollen, könnte jener Leonhard Prandstetter bilden, der i. J. 1563 als Badmeister zu Eisenerz erscheint. 4) Dieser Wappenbrief ist im Nachlaß-Inventare des Hans Vorster zu Bamingdorf 1563 ver­ zeichnet.- (Archiv der Stadt Steyr.) J) Martin Feistritzer zu Bastenfeld (damals Baspenfeld genannt) stammte nach dem von ihm erhaltenen Siegel auf einem Erbvergleiche aus dem Jahre 1537 nicht von dem einst hochfreien Kärntner Geschlechte der Herren v. Feistritz, sondern aus einer Gurker Vasallenfamilie. (8. Weiß: Kärntner Adel.) 3) Klingenberg — heute verfallen — war eine Veste im Machlande und stand bis 1574 im Besitze der Kiemser. 4) 8. Prevenhueber: Annales Styreuses und Siebmachers Wappenbuch, V. Bd., Taf. 56.

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