Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

247 vermählte sieh mit Valentin Sauermann, der bald starb. Esther wurde die fünfte Gemahlin des Hans, Herrn v. Polheim. Während der freiherrliche Stamm der Poegel bald erlosch, blieben die Nach­ kommen des Brücker Stadtrichters Gotthard in bescheideneren Verhältnissen noch länger im Lande seßhaft. Aus seiner Ehe mit Anna, der Tochter des Hans Enger, kamen Seckausche Lehen an sein Haus. Von seinen Söhnen hatte sich Christoph, der alten Eisenhandelsstraße folgend, in Badkersburg niedergelassen und daselbst Erntraud, Tochter des Michael Wechsler, Bürgers zu Badkersburg, des Stamm­ vaters der späteren Freiherren, die mit der berühmten Gallerin, geb. Wechsler, 1672 erloschen, geheiratet. Von 1531 an erscheint Christoph als Bürger zu Leoben, woselbst auch sein Bruder Tiburz unter den Eisenverlegern eine führende Bolle einnahm. Von den Töchtern hatte Margarethe 1503 den Gewerken Wolfgang Gabelkover geehelicht, starb jedoch schon 1527. Des Tiburz Sohn Sebald hatte um 1530 auch in dieses im raschen Aufstiege befindliche Geschlecht geheiratet und sich Anna, des Leonhard Gabelkovers Tochter, zur Frau genommen. Von den Nachkommen dieses Stammes der Poegel finden wir Daniel Poegel seit ungefähr 1590 zusammen mit Anna Fernberger v. Egenberg, geb. Pleschnitzer, nach Martha, der Witwe des Michael Scheichel, im Besitze dieses Badwerkes zu Eisenerz. Der Übergang erfolgte durch Erbschaft, u. zw. wohl durch die Familie Pleschnitzer. Am 24. Dezember 1597 ist die Verlaßaufnahme nach dem Badmeister Daniel Poegel und seither verschwindet der Name beim Eisenwesen. Stammwappen fnach Siegeln): Im Schilde eine Krone, aus der ein links­ gewendetes und gezäumtes Kamel wächst. Dasselbe am Stechhelme. Freiherrliches Wappen: 1 und 4 in Bot eine goldene Krone, aus der ein linksgewendetes und gezäumtes, weißes Kamel wächst, 2 und 3 in Schwarz eine goldene Schrägspitze. Zwei offene gekrönte Helme, I mit rot-weißen Decken, das Kamel wach­ send, II mit schwarz-gelben Decken, ein geschlossener, wie 2 und 3 bezeichneter Flug. Quellen: Beiträge zur Kunde steierm. Geschichtsquellen. — Steierm. Zeitschrift und Mit­ teilungen des hist. Ver. f. Steiermark (verschiedene Abhandlungen). — Hoheneck: Genealogie, III. Bd. — „Gabelkover-Stammbuch“ im Museum zu Klagenfurt. — Wißgrill: Schauplatz des n.-ö. landsässigen Adels. — Pichler: Die Bitter und Freiherren Poegel, in der Vierteljahrsschrift des Herold, II. Jahrg., 1874. — v. Siegenfeld: Herald. Besprechung zum steierm. Wappenbuche des Zacharias Bartsch 1893. de Potis. Anton de Potis war 1618 und noch 1632 Dompropst in Seckau. Seinem Einflüsse konnte es nicht schwer fallen, seine welsche Verwandtschaft unter den „Offizieren“ des Domstiftes unterzubringen. So finden wir 1632 einen Wenzel de Potis, wohl des Dompropstes Bruder, als Hofmeister des Stiftes Seckau und Johann Sixtus v. Tollegg, der 1626 Helene v. Potis zu Knittelfeld geheiratet hatte, als stiftischen Anwalt1)- Wenzels gleichnamiger Sohn machte 1624 eine gute Partie, l) Die Familie v. Tollegg war um jene Zeit besonders zahlreich in der Beamtenschaft des Domstiftes vertreten. Außer dem obgenannten Anwalt war Hans Jakob Verwalter in Witschein und Georg Christoph Jäger- und Waldmeister.

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