Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

239 Wappen Valentin Peuerweeks (nach Siegeln): Tartsehe mit rechtem, mit 3 Wecken belegten Schrägbalken, beiderseits begleitet von einem Sterne. Geschlossener Helm. Zier: zwischen 2 Hörnern der Stern. Quellen: Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Eep. XXIV. — Kastenarchiv in Groß-Eeifling, Ur­ kunden. — Chmel, Eegesten Kaiser Friedrich III. Pichler. Bei der Häufigkeit des Namens Pichler in unseren östlichen Alpenländern kann es nicht überraschen, daß sieh auch beim Eisenwesen mehrere Träger desselben finden, die verschiedenen Familien angehören. Den Beigen eröffnet der Innerberger Bergrichter Ambros Pichler 1522, der 1536 mit 52 fl. Sold auch für Vordernberg bestellt wurde und 1548 noch im Amte war. Sein Siegel zeigt im Schilde einen Balken, unter dem aus dem Schild­ fuße ein Dreiberg (Bichel) wächst. Ein ähnliches Wappen — 2 Balken im Schilde und darüber einen oberhalben Dreiberg — führt Barbara Egerer, geb. Pichler 1646. Der Hammermeister Christoph Pichler, der 1625 seinen Hammer am Gaflenz- bache zur Hauptgewerkschaft einlegte, gehörte einem anderen Geschlechte an, das aus der Stadt Enns seinen Ursprung nährn. Michael Püchler, Bürger zu Enns, er­ hielt vom Könige Ferdinand I. am 6. September 1535 einen Wappenbrief. Sein Sohn Mert zog nach Steyr, war Schwertschmiedmeister und starb 1543. Zu seinen Nach­ kommen gehörte obiger Christoph, der 1605 als Bürger und Wagmeister zu Steyr genannt wird und zur Zeit der Gründung der Hauptgewerkschaft den sogenannten Teichhammer bei Weyer a. d. Enns inne hatte. Er war mit Sabine Egerer, der Witwe nach Martin Händl, vermählt und gewann aus dieser Ehe einen nach dem Vater benannten Sohn. Sein Siegel zeigt einen in Farben geteilten Schild, belegt mit einer aus einem Dreiberge wachsenden Pflanze, die zwischen zwei langen, seitlich geneigten Blättern auf langem Stiele eine runde Blüte trägt. Der offene gekrönte Helm weist zwischen zwei Hörnern die Schildfigur. Demselben Geschlechte dürfte auch der 1765 zu Eisenerz f Vorgeher Johann Pichler angehört haben. Anderen Stammes als die Vorgenannten und wahrscheinlich auch ohne genealogischen Zusammenhang untereinander sind die zwei in Vordernberg auftretenden Radmeisterfamilien dieses Namens. Sie dürften beide der Bürgerschaft Leobens entsprossen sein. Leonhard Pichler, der Ältere, übernahm 1577 das Bad­ werk Nr. 2 nach Hans Donnersberger. Nach kurzem Zwischenbesitze des Landes­ fürsten ging es 1590 an seinen gleichnamigen Sohn über, der es bis 1598 und von 1602—1610 innehatte. Nach mehr als einem Jahrhunderte, 1730, kommt wieder ein Pichler, Simon Josef, nach Margarete Starnisi in den Besitz des Badwerkes Nr. 6, das er bis zu seinem Ableben 1751 innehatte. 1719 finden wir ihn bereits als Badwerksverweser der Stadt Leoben, der auch seine Frau Elisabeth, geb. Kielenprein, entstammte. Simon Josef Pichler, der sich 1713 vermählt hatte, hinterließ außer einem gleichnamigen Sohne zwei andere, die den geistlichen Stand wählten. Von seinen fünf Töchtern

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