Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

258 Josef Pesendorfer starb zu Rottenmänn am 27. Februar 1856. Die nach seinem letzten Willen zur Übernahme berufenen Söhne konnten den Besitz bei der großen Anzahl der Erben allein nicht antreten, er blieb allen gemeinsam und wurde von dem ältesten Sohne Karl verwaltet, während Josef, ein absolvierter Leobner Bergakademiker, die technische Leitung der Werke fahrte. Die Erben vergrößerten den Besitz noch durch Ankauf von Wäldern und Torfmooren. Im Jahre 1878 erfolgte die Auflassung und der Verkauf von Trieben, dem die Ver­ äußerung mehrerer Jagdgebiete folgte. Der Umschwung im Eisenhüttenwesen machte umfassende Neubauten notwendig, und zwar sowohl bei den steirischen als auch bei den salzburgischen Werken, welch letztere die Pesendorfer mit Neuper gemein­ sam besaßen. Dies führte zur Abtretung der letzteren an die Firma Neuper. Im Jahre 1892 wurde sodann der gesamte Besitz der Josef Pesendorferschen Erben an die Brüder Lapp in Graz veräußert, womit diese um das Eisenwesen verdiente Familie nach mehr als siebzigjähriger Betätigung aus dem Kreise der steirischen Gewerken schied. Quellen: Kraus, Eherne Mark. — Festschrift zur Gedenkfeier der Familie Pesendorfer, 1891, von Josef Pesendorfer. Peuerweck. Am 23. Jänner 1468 verlieh Kaiser Friedrich III. zu Wiener-Neustadt dem Wilhelm, Hans und Jörg Pewerbeckh eine Wappenbesserung: in Blau einen goldenen Balken, begleitet oben von 4, unten von 2 goldenen Wecken, während der Balken mit 3 blauen Wecken belegt ist. Der Helm trägt blau-gelbe Decken und einen ebensolchen Bund. Als Zier erscheint ein offener blauer Flug mit einem goldenen, mit 3 blauen Wecken belegten Balken. Von den Genannten war Hans zu Ende des 15. Jahrhundertes Badmeister in Eisenerz; er erhielt am 11. März 1491 von Kaiser Friedrich das „Umgeld“ (eine Art Verzehrungssteuer) in Eisenerz gegen 100 Pfund Pfennige in Bestand — es war damals die Zeit der großen Finanznot und der Verpachtung aller landesfürst­ lichen Einkünfte. 1510 erscheint er noch als Radmeister. Jörg, Hansens Bruder, und ein gewisser Simon Krell erhielten von Kaiser Friedrich III. am 8. Juni 1476 bestand­ weise die Frohne von den Bergwerken in der Herrschaft Ortenburg in Kärnten, wo­ für sie jedes Jahr 200 Mark Silber zu entrichten hatten. Jörg Peuerweck trieb selbst Bergbau zu Vellach, Rotenstein und Greifenburg. Der bekannteste Vertreter des Geschlechtes ist Valentin Peuerweck, Rad­ meister und von 1519—1536 wiederholt Marktrichter zu Eisenerz; 1529 (am 11. Mai) wird ihm von König Ferdinand dieses Amt ausdrücklich verliehen. Er starb zu Beginn des Jahres 1553, denn die Aufnahme seines Verlasses fand am 1. Februar d. J. statt. Über die Erbschaft verglich sich 1556 seine Witwe Veronika mit den Kindern; sie starb Anfang Jänner 1565. Zur gleichen Zeit waren Lazarus (f April 1557) und Georg Peuerweck (f Jänner 1563), Radmeister in Eisenerz. Letzterer verkaufte sein in der Krampen gelegenes Radwerk Anfang 1562 an Leonhard Hillebrand. 1625 war es im Besitze des Hans Pürker.

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