Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

230 Trodl, Hammermeister in Weyer1)- Hie sichere Stammreihe der Radmeister dieses Namens in Inner- .und Vordernberg beginnt mit Helias Paumgartner, Radmeister in Vordernberg, der 1514 Magdalena N. ehelichte und vor 1537 verstarb. Der Eisenerzerund Vordernberger Waldmeister Sigmund, der schon unter K. Friedrich III. am Erzberge in landesfürstlichen Diensten stand und 1499 zum Waldmeister bestellt wurde, dürfte ein Bruder des Helias und Vater jenes Abraham Paumgartner gewesen sein, der 1558 Pfleger zu Ernau und Kammerstein war2). Darius Paumgartner, des Helias Sohn, besaß das Radwerk Nr. 11 in Vordern­ berg und war dreimal verehelicht. Er starb zu Vordernberg am 16. Mai 1558 und hinterließ aus seiner zweiten Ehe mit Regina, der Witwe nach Leonhard Gablkover, fünf Kinder, aus seiner dritten Ehe mit einer Tochter des Gregor Strußnigg ein Kind. Als seine Vettern nennt er in seinem Testamente den Pfleger zu Ernau, Abraham Paumgartner, und den Vordernberger Radmeister Peter Sehachner. Sein Nachlaß an dem der Jurisdiktion der Marktobrigkeit unterstehenden bürgerlichen Besitze wurde mit 3961 Pfund Pf. bewertet, das dem landesfürstl. Amte unter­ stehende Blahaus (Radwerk Nr. 11) mit 450 Pf., die Erzgruben mit 3330 Pfund Pf. Das Radwerk übernahmen die beiden Verleger Erasmus Reitsperger und Daniel Donnersperger in Leoben 8). Als Erben erscheinen die beiden Söhne Christoph und Sigmund und die Töchter Anna, vermählt mit Philipp Sittich, der gleichfalls als Pfleger zu Kammerstein und Ernau genannt wird, Barbara, vermählt mit Zacharias Donnersperger, Katharina Witwe Murer und Jungfrau Magdalena. Von den beiden Söhnen war Christoph 1580—1584 Besitzer des Radwerkes Nr. 9 in Vordernberg, von da an erscheint er wahrscheinlich infolge seiner zweiten Ehe mit Aurelia, einer verwitweten v. Kriechbaum, als Radmeister in Eisenerz, wo­ selbst er vor 1596 starb4). Das Eisenerzer Radwerk besaß noch 1581 die Witwe nach Hans Lingg, 1584—1596 Paumgartner und dann noch 1602 seine Witwe Aurelia; seit 1620 war es im Besitze des Christoph Janschitsch. Baumgartners einzige Tochter Anna vermählte sich 1612 mit Hans Kerzenmandl v. Prantenberg, der *) Orig. Urkunde, vom Antiquar Rosenthal in München 1916 zum Verkauf gestellt. 2) Sigmund Paumgartner bezog als Waldmeister 175 fl. jährl. Besoldung, wofür er den Dienst mit zwei wohlgerüsteten Pferden zu versehen hatte. (Staats-Archiv, Rep. XXIV.) Sigmund Paumgartner, der noch 1526 im Dienste stand, siegelt mit einer springenden Bracke im Schilde. — Für seine Verdienste erhielt seine Familie nach seinem Tode eine landesfürstliche Pension, (v. Muchar: Der Steierm. Eisenberg. St. Zeitschrift 1838). s) Zu den „bürgert. Gütern“ gehörte das Haus am Platze in Vordernberg samt Gründen im Werte von 900 Pf., das Haus an der Wegscheiden samt Wiesen und Almrecht 100 Pf., mehrere Wälder. Die Poch- und Waschhütte, die Paumgartner zusammen mit Hans Donnersperger besaß, wurde mit 800 Pf. eingeschätzt. An Barschaft waren 501 Pf. vorhanden. Unter den Kleinodien im Gesamtwerte von 166 Pf. sind bemerkenswert mehrere Perlen, eine zu 6*/2 Lot auf 7 Pf., eine zu 5 Lot und 1 Quintl auf 5 Pf. Pf. bewertet. Die Bücher sind meist geistlichen Inhaltes. An Vieh waren vorhanden 13 Kühe zu je l*/a fl., 4 halbjährige Kälber und ein junger Stier, jedes zu 6 ß, 8 Schweine, die größeren zu 6 und 5 ß, nur 4 Hennen, jede zu 12 8-, Der Leibharnisch fiel an den Vetter Abraham, Pfleger in Ernau. 4) Die eingangs gegebene Inschrift steht auf seinem einstigen Hause in Eisenerz. (Uon- script.-Nr. 101).

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