Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

226 1. Juli 1624 die Gebrüder Christoph, Sebastian, Jakob, Paul und Philipp aus der Pelzenbacher Linie von Kaiser Ferdinand II. in den „Stand der rittermäßigen Edel­ leute des heiligen Reiches und der Erblande“ erhoben und ihr zuvor geführtes Wappen vermehrt und gebessert. Christoph v. Pantz aus der Pelzenbacher Linie, f 1650, hatte bei den der Bildung der Hauptgewerkschaft vorangehenden langwierigen Verhand­ lungen die steirischen Hammergewerken vertreten und war 1625—1648 ihr Obervor- geher zu St. Gallen, — Paul, f 1661, war seit 1645 Vorgeher zu Steyr, woselbst ein Ast der Familie aus der Weißenbacher Linie zu den Eisengroßhändlern gehörte. Von diesem stammt der lange Zeit als Ponz v. Panz geführte Zweig ab, der 1833 den ungarischen Adel mit völlig neuem Wappen erhielt. — Hans Josef v. Pantz, t 1709, war durch seine beiden ersten Frauen aus den Familien der Sulzberg und Fraydenegg mit dem Kreise der Vordernberger Gewerken in Verbindung getreten, doch wurden diese Beziehungen mit dem Verkaufe der Gewerkschaft in Mürzzuschlag durch Ignaz v. Pantz i. J.1744 wieder gelöst. In der Folge traten Josef Hermann, f 1842, der als Gubernialrat seit der Landnahme Venedigs das dortige Bergwesen leitete, dann Ignaz Vitus, | 1836, und Lambert, 's 1895, als Montanistiker hervor1). Wer Eisen reckt, muß auch das Schwert führen. 1532 halfen die Pantz mit dem Aufgebote des Gallensteiner Landsturmes die Türken aus dem Ennsthale ver­ jagen, sie kämpften gegen Schweden und Franzosen. Franz v. Panz fiel als Major bei Liechtenstein - Husaren 1866 zu Langenbruch und Alajos v. Pantz fand als 9 Josef Hermann Reichs-Ritt. v. Pantz, geb. 1771, besuchte 1793 und 94 die Bergakademie in Schemnitz und trat dann bei der Hofkammer in Münz- und Bergwesen ein. Zum Danke für seine Verdienste um die Hebung der Salinen in Capodistria wurde er von den Duumviren dieser Stadt i. J. 1802, in das Patriziat aufgenommen. Nach der Einverleibung Venedigs in die Monarchie wurde er i, J. 1817 zum Gubernialrate und Referenten für das Bergwesen beim Gubernium in Venedig ernannt. Er starb zu Wien 1842. Ignaz Vitus Engelbert Ritter v. Pantz, geb. 1781, studierte ebenfalls an der Schemnitzer Bergakademie, die er 1802 verließ, worauf er als Mitgewerke bei der Innerberger Hauptgewerkschaft in Eisenerz- als Bergmeister tätig war. Infolge seiner gründlichen montanistischen Kenntnisse wurde er von der Regierung vielfach als Sachverständiger verwendet, so zur Reorganisation des Werkes in Hirschwang bei Reichenau und zur Erhebung des 1361 ersäuften berühmten Silberbergbaues in Oberzeiring. Das i. J. 1810 von ihm verfaßte Projekt kam infolge der unglücklichen Zeitverhältnisse (Franzosen-Kriege und Staatsbankerott) nicht zur Ausführung. Die begonnenen Arbeiten wurden 1812 eingestellt. Ignaz R. v. Pantz baute sodann das Hüttenwerk Blansko des Grafen Salm, kehrte 1813 nach Steiermark zurück und pachtete vom Stifte Admont die Liezner Eisenwerke, die er zum größten Teile wiederherstellte. Er .erschloß neue 'Eisenlager im Klausnergraben. 1819 löste er seinen Pacht mit dem Stifte, nachdem er durch Wasser und Feuer vielfaches Unglück gehabt hatte, und ging als Inspektor der Fürst Auerspergschen Werke nach Hof in Krain, woselbst er gleichzeitig mit seinem vor der Cholera aus Wien geflüchteten Sohne Gustav, Assistenten an der Wiener Technik, am 9. August 1836 dieser Seuche erlag. Von seinen Schriften sind bekannt der „Versuch einer Be­ schreibung der vorzüglichsten Berg- und Hüttenwerke des Herzogtumes Steyermark“ (von V. Ignaz R. v. Pantz u. A. Jos. Atzl), Wien 1814, bei Gerold; fernere „Der Feyerabend für Berg- und Hütten­ männer ... “, Grätz, Millersche Buchhandlung 1819. Lambert Ritt. v. Pantz, geb. 1835, absolvierte 1857 die Bergakademie in Leoben, wirkte als Direktor in Sava in Krain, dessen ausgedehnte Werke nach seinen Plänen erbaut wurden. Er machte mehrere Erfindungen von Drahtseilförderungen u. dgl. und starb beim Umbaue des Eisen­ werkes in Fieberbrunn in Tirol 1895.

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