Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

225 - StammWappen: Ein von Bot über Schwarz schräggeteilter Schild, in jedem Felde ein schreitender natürlicher Panther. Am geschlossenen Helme mit rechts rot-weißen, links schwarz-roten Decken und ebensolchem Wulst, der Panther wachsend. Wappen v. J. 1605: In Schwarz ein heraldischer silberner, golden gekrönter springender Panther. Offener, gekrönter Helm mit schwarz-silbernen Decken und der wachsenden Schildfigur als Zier. Quellen: Adelsarchiv. — Pfarrarchiv Leoben, Matriken. — Wichner-Schmelzer: Beiträge zur Geschichte Leobens. — Vgl. Siebmachers Wappenbuch, Band III, Tafel 63, unter „Österreich“. v. Pantz. „Fortuna ferro firmior.“ Von den noch blühenden Geschlechtern des steierischen Eisenadels sind die Pantz wohl jenes, das am längsten von allen bei Eisen und Stahl verblieb. Um 1450 bereits im Besitze von Hammerwerken bei St. Gallen im Ennstale am Weißenbache, Pelzenbach und in der Frenz, hatten sie alles Leid und Freud der Innerberger Gewerken durch fast ein halbes Jahrtausend bis zur Neige miterlebt — die Ent­ eignung ihrer' Werke und die zwangsweise Vereinigung zur Innerberger Haupt­ gewerkschaft i. J. 1625, die berüchtigte Dividendenpolitik des Kammergrafenamtes, das Jahrzehnte hindurch die Ertragszahlungen behinderte, und schließlich jene Ver­ fügung kanzleigewaltiger Eiskaltsten des Vormärz, die entgegen der ausdrücklichen Bestimmung der Vertragsurkunde von 1625 die Gewerken — soweit sie Beamte der Gesellschaft waren — zur Veräußerung ihrer Anteile zwang. All das, um kurz darauf, 1868, das „Herzogthum Innerberg“ an eine Aktiengesellschaft zu verschleudern. Im Bergwesen weit herum gewandert, wurden die Pantz außer in der alten Heimat, in Oberitalien, Ungarn und Sachsen seßhaft. Die größte Ausdehnung an gewerk­ schaftlichem Besitz hatte das Geschlecht, in der Ennsthaler Mundart vielfach auch Pontz geschrieben, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes. „Gegenreformation und Unwürde“ im Eisenwesen wirkten jedoch derart abträglich, daß bei Gründung der Union i. J. 1625 nur mehr zwei Angehörige desselben im Besitze von Hammer­ werken waren, Christoph, Gewerke zu Pelzenbach, und Abraham, der an den Alt-Pantzischen Hämmern am Weißenbache beanteilt war. Auf die Erzeug­ nisse der Pelzenbacher Hämmer wurde als Zeichen die „Traube“ geschlagen, die in der Folge als Qualitätsmarke für eine bestimmte Stahlsorte sich bis zur Einstellung der letzten Hammerwerke des Innerberger Gebietes zu Klein-Behling i. J. 1901 erhalten hat. Als Hausmarke der Gewerkschaft wurde das obenstehende „Halb­ maßzeichen“, mitunter verschränkt mit den Namenschiffren der jeweiligen'ASesitzer, geführt. Zu St. Gallen, Weyer und Steyr war der Sitz der Pantzen, die sich im 16. Jahr­ hunderte in mehrere Linien geteilt hatten. Unter Berufung darauf, daß „ihr Name allezeit für ein altes Herkommen im Fürstentume Steyer erkannt und geehrt wurde “ und in Würdigung ihrer und ihrer Voreltern Verdienste sowie der „ersprießlichen Beförderung des Kammergutes bei dem inneren Eisenbergwerk“ wurden ddo. Wien 15

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