Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

220 Reifling im Schätzwerte von 25.684 fl. mit der Hauptgewerkschaft vereinigt. Seine Einlage belief sieh auf 12.733 fl. Ein Jahr vorher hatte er die Befähigung zum Besitze der erkauften fünf Untertanen in der Pfarre Pieberbach bei Waidhofen a. d. Ybbs gegen das Einstandsrecht der Stände erhalten. Er hinterließ fünf Kinder, von denen der Sohn Hans Jakob sich 1654 mit einer Tochter des Obervorgehers Thomas Premier in Weyer vermählte, während von den Töchtern Genoveva den Hofschreiber in Hallstadt Jakob Christoph Mayer v. Grafenegg geehelicht hatte, der dann nach dem Ableben des Onkels seiner Frau, des Karl Ochs v. Sonnau, 1642 Eisenobmann in Steyr wurde; Sofia, die jüngste Tochter, f 1643, hatte den Steyrer Stadtrichter Kaspar Reinhard zum Manne. Von Hans Jakob dürften Franz Ochs v. Sonnau, 1733 zu Weyer, und Johann Jakob, wohl des Letztgenannten Sohn, ab­ stammen, der als langjähriger Richter und Urbaramtmann in Weyer 1777 starb. Von seinen Kindern wurde Josef 1747, Hans Paul 1750, Anton und Josefa 1754 geboren. 4. Andrae. Von allen Brüdern trat dieser am meisten hervor. Sein Drei­ viertelanteil an dem mit Wolf Hartleithner gemeinsamen welschen und kleinen Hammer am Innbach bei Weyer, der auf 10.346 fl. bewertet wurde, brachte ihm bei der Hauptgewerkschaft eine Einlage von 4800 fl. 1625—1629 war er Obervorgeher in Weyer, dann trat er in kaiserliche Dienste über, wurde Sr. Majestät Rat, Hofkammer- Sekretär und Ritter des goldenen Spornes. Er starb 1639. Mit Johann, Leopold, Alexander, Wolfgang und den übrigen Brüdern Ochs hatte er am 19. Oktober 1623 das Prädikat „v. Sonnau“ erhalten, wodurch sich nun die Nachkommen des Peter Ochs „von anderen Personen, die diesen Namen führten und mit ihnen nicht befreundt waren“, unterscheiden sollten. Der Adel soll nach Angabe des Gesuches der Familie bereits mit dem obenerwähnten Wappenbriefe v. J. 1572 verliehen worden sein. Bald nach dem Eintritte Andraes in die Hofkammer beginnt eine Reihe von Verleihungen, Wappenbesserungen und Standeserhebungen für ihn und seine Nach­ kommen, wie wir sie in so rascher Folge kaum bei einer zweiten Familie beobachten können. Welche Einflüsse da maßgebend waren, entzieht sich unserer Beurteilung; jedenfalls verstanden es Andrae und seine Nachkommen, das Eisen zu schmieden, solange es warm war. Am 30. September 1632 erhält Andrae bei gleichzeitiger Verleihung des Rats­ titels die Bestätigung seines Adels als eines rittermäßigen, die Vereinigung seines Wappens mit jenem des berühmten (angeblich) erloschenen Stadt Steyrischen Geschlechtes der Wiener, ohne daß irgend eine verwandtschaftliche Beziehung an­ geführt wäre, die Bewilligung, seinen Geschlechtsnamen abzulegen und sich nur „von Sonnau und Reiehersperg“ zu nennen. Am 30. September 1633 erfolgte eine aber­ malige Ausfertigung dieser Begnadung1). Für seine Dienste als geheimer Hotsekretär, insbesondere beim Kammerwesen in Eisenerz sowie in Anerkennung der Leistungen seiner Brüder und Vettern (!), zusammen 14, die höhere Offiziersstellen bekleideten und in den damaligen Kriegen bis auf zwei am Felde der Ehre gefallen seien, erhält Andrae am 31. August 1635 0 Die Wiener, verwandt mit den Lueger, Leroch, Zauner und anderen adeligen Geschlechtern Steyrs, verschwinden daselbst im dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhundertes. (S. Prevenhueber, An­ nales Styrenses.)

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