Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

218 schon 1835 auf nahezu das Doppelte (20.000 Ztr. Erz und 9000 Ztr. Roheisen). Im folgenden Jahrzehnte steigerte sich die Erzgewinnung Ms auf 31.000 Ztr. i. J. 1845, fiel jedoch nach verschiedenen Schwankungen i. J. 1876 auf 8000 Ztr. und führte endlich i. J. 1886 zur Einstellung des Baues, der 1893 heimgesagt wurde. Die Ver­ hüttung der zu Oberzeiring gewonnenen Erze, deren Gehalt rund 30 % betrug, geschah in dem am Bölsbache gelegenen Schmelzwerke, welches 1852 völlig um­ gebaut wurde. Unmittelbar neben dem Hochofen lagen die Hammerwerke, bestehend aus zwei Zerren- und einem Streckhammer. Zur teilweisen Deckung des Kohl­ bedarfes diente ein Eigenwaldbesitz von 250 Joch und 500 Joch Abstockungswald. Einen gröberen Umfang hatte die Lungauer Gewerkschaft, die Franz X. Neuper mit Josef Pesendorfer in Bottenmann i. J. 1839 vom Grafen v. Welsperg angekauft hatte. Die Erze wurden im Hochofen zu Bundschuh geschmolzen, das Roheisen zum Raffinierwerke nach Mauterndorf gebracht und dort zu Puddlings-Walzeisen, Draht und Drahtstiften verarbeitet. Eine bedeutende Waldfläche von 4500 Joch diente zur Kohlbedeckung. Im Jahre 1879 mußte das Walzwerk infolge der weltabgeschiedenen Lage den Betrieb einstellen, der Bergbau mit dem neuerbauten Hochofen wurde noch bis 1885 in Betrieb gehalten. Die Firma Neuper, die inzwischen auch den Anteil der Erben Josef Pesendorfers erworben hatte, verkaufte 1892, den ganzen Besitz. — Der Niedergang der Eisenindustrie, die Ungunst der Verkehrsverhältnisse, nicht zum geringsten auch die Wirkungen des Eisenkartelles zwangen die Familie Neuper, sich nach siebzigjährigem erfolgreichen Wirken vom Eisenwesen zurück­ zuziehen. Franz Xaver Neuper, der Begründer des Gewerkenhauses, war zu Mitterndorf am 3. Dezember 1796 geboren und starb zu Unterzeiring am 24. Februar 1866. Seine Witwe Johanna, geb, Galler, die nach dem Ableben ihres Mannes gemeinsam mit ihrem Sohne Franz de Paula Neuper den Besitz übernommen hatte, starb am 5. Dezember 1886. Franz de Paula Neuper, geb. 4. April 1828, verehelichte sieh am 26. Februar 1867 mit Cäcilie Vasold, geb. 9. November 1845 in Klachau bei Mitterndorf. Da seine beiden Kinder in früher Jugend gestorben waren, adoptierte er seinen Neffen Roman Neuper, der nach Franz de Paulas Ableben, 27. Jänner 1905, den bedeutenden Familienbesitz führt. Roman Neuper widmete sich ganz der Landwirtschaft und der Verwaltung der ausgedehnten, zu Unterzeiring (Hahnfelden), Oberzeiring, St. Oswald, Brettstein und Pusterwald gelegenen Besitzungen. Roman Neuper, Gutsbesitzer, Vize-Präsident der k. k. Landw. Gesellschaft für Steiermark, geb. 2. August 1859, verm. 14. September 1896 mit Josefine Vasold, geb. 19. Dezember 1875. Alfred, Irmtraut, Franz, geb. 23. Mai 1899. geb. 28. September 1903. geb. 5. Mai 1908. Quellen: Johann Sehmut: Oberzeiring in Dr. Karl A. Kedlichs, Bergbaue Steiermarks, Heft IV. — Josef Steiner -Wischenbart: Gedenkschrift „Gewerke Neuper in Unterzeiring“, 1906.

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