Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

19 Wappen Christoph Pergers nach Siegeln: Im Schilde auf einem Dreiberge eine lauernde Gemse. Quellen: Urkunden im Kastenarchive zu Groß-Reifling. — Wichner: Geschichte von Ad­ mont, III. und IV. Band. — Wichner: zwei Burgen und drei Edelsitze in der oberen Steiermark, II. Teil, in den Mitteilungen des hist. Vereines für Steiermark 1895. — Pfarrarchiv Eisenerz: Ge­ denkhuch. — Penseh-Pantz: Begesten zum Innerberger Eisenwesen im Jahrbuche „Adler“ 1908. v. Bischofs. Zur Zeit der Gegenreformation waren am steirischen Erzberge die Kadwerke billig zu haben. Die Gewerken, die sich nicht bekehren wollten, mußten auswandern und einen katholischen Käufer suchen. Wenn die Frist zum Verkaufe auch wieder­ holt erstreckt wurde, so drückte doch das Angebot und die eingetretene Notlage im Eisenwesen den Preis. Von den Familien, die um jene Zeit am Erzberge seßhaft wurden, waren die meisten nur kurze Gäste und nur wenige sind dauernd bei Eisen und Stahl geblieben. Zu diesen gehören die Scheuehenstuel und Bischofs. Während aber die Herkunft der ersteren und der Weg, den sie von ihrer bayrischen Heimat nach Steiermark machten, bekannt ist, ist dies bei den Bischoffen nicht der Fall. Wir wissen nur, daß Hans Bernhard Bischofs, von wappenmäßigem Ge­ schlechte stammend, in landesfürstlichen Diensten als Gegenschreiber acht Jahre in Idria verbrachte und wohl über Vordernberg, von wo er seine erste Frau Maria Salome Neuburger nahm, nach Eisenerz gelangte, daselbst 1609 einen Badwerks­ anteil erwarb und Batsbürger wurde. 1619 starb Maria Salome geb. Neuburger, deren Familie 1578—1583 und 1590—1605 das Badwerk Nr. 6 zu Vordernberg besaß. Im Jahre 1622 erwarben „der Badmeister und Batsbürger“ Hans Bernhard Bischoff und Eva seine (2.) Frau, eine geb. Schwaiger, von den Töchtern des ver­ storbenen Bergrichters Hans Besl, Aurelia, verehelichte v. Troye, und Ursula, ver­ ehelichte Brenner, das ehemals Christoph Scheiehlische Badwerk, welches dann, auf 11.000 fl. bewertet, in die Hauptgewerkschaft einbezogen wurde. Von 1625 bis 1641 war Bischoff Obervorgeher beim radmeisterischen Gliede in Eisenerz, woselbst er am 12. Jänner 1643 starb und seine dritte Frau Eva, geb. Vokenberger, als Witwe hinterließ. Hans Bernhard Bischoff hatte ddo. Wien 1. August 1635 den rittermäßigen Beichs- und erbländischen Adel nebst der Botwachsfreiheit und Besserung seines ererbten Wappens erlangt. Aus seiner 2. Ehe mit Eva. geb. Schwaiger, stammten folgende fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter: 1. Hans Bernhard, Mitgewerke, 1661—1664 Vorgeher zu Steyr, 1664—1679 Ober­ vorgeher in Eisenerz, f daselbst 1697; vermählt 1. mit Anna Ochs v. Sonnau, 2. 29. Jänner 1664 mit Begina, geb. Teufl, Witwe nach Wolf Barbolan, und 3. mit Anna Bonarieder1). ') Die Bonarieder sind eine mit den Kleinhans versippte Familie, die Ende des 16. Jahr­ hunderts in Außer-Fem (Reutte) vorkommt. Letztere finden sich als Kleinhans v. Sonnfeld Ende des 17. Jahrhunderts in der Bürgerschaft von Steyr. 2 '

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