Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

213 Wappen (nach Siegeln): Gevierter Schild, 1 und 4 auf einem Breiberge, von dem mittleren Hügel ausgehend drei Stengel mit je einer vierblättrigen Blüte, 2 und 3 ein springender Löwe mit einem Beil in den Vorderpranken. Geschlossener Helm mit Heidenkrone. Zier: zwischen offenem Fluge wächst der beilbewehrte Löwe. 2. Die Sensen schmiede. Ihre Heimat ist das damals industriereiche Krems- und Steyertal. Schon 1640 findet sich Salomon Moser als zugewanderter Sensenschmiedmeister in Freßnitz bei Krieglach. Mitte des 17. Jahrhundertes kamen Hans und Leonhard aus Michldorf ins Murtal. Hans änderte 1654 den Paßhammer in ein Sensenwerk und beide gründeten 1662 ein solches bei Judenburg. 1643 sitzt ein Hans Moser auf einem Sensenhammer am Spitzenbache bei St. Gallen, der bis zu Beginn dieses Jahrhundertes der Familie zu eigen verblieb. Als Beispiel für die große Verbreitung dieser Familie und für ihr zähes Fest­ halten am ererbten Berufe mag ihr Besitz an Sensenhämmern um 1830 dienen. Wir finden damals als Sensenschmiedmeister: Matthias Moser am Oberen Holzinger- hammer, Franz am Bogenhammer, Josef in Dürnbach, Paul in Steyerling, Leopold in Scharnstein, Josef in Rodelsbach, Michael in Admont, Anton in Weißenbach (Spitzenbach), Georg in Kirchberg a. W., Franz in Opponitz, wohin Abraham Moser 1630 von Darbach bei Windisch-Garsten gezogen war, Josef und Anton in Kaplitz, Andrae in Zetling, Ignaz und Oswald in Freistadt, Maximilian in Waidhofen und einen Gottfried Moser am Geirachhammer. Ihnen dürften jene Moser zugehören, die zu Beginn des vorigen Jahrhundertes auch zu Eisenerz saßen. An sie erinnert noch ein wappengeziertes Glas im Eisen­ erzer Museum. Diese Moser führten das auch in Siebmachers Wappenbuch, Bd. V, Taf. 54, unter „Bürgerliche“ angegebene Wappen, u. zw. ein durch einen Schwarz über Weiß gespaltenen Schrägrechtsbalken geteilter Schild; oben in Weiß ein Huf­ eisen, unten in Blau auf grünem Dreiberge ein Vogel mit drei Blumen im Schnabel, deren zwei eine gelbe, die dritte, mittlere, eine weiße Blüte zeigt. Geschlossener Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Deeken. Zier: zwischen 2 Hörnern, deren rechtes fünfmal von Weiß über Rot und deren linkes ebenso oft von Gelb über Schwarz geteilt ist, der Vogel wie im Schilde. Quellen: Steierm. Land.-Archiv, Vordernberger Inventare. — Stammtafel der Sensen­ schmiede Moser, im Besitze und nach Vorarbeiten des Herrn Bürgermeisters Franz Schreckenfux in W.-Garsten. Müllmayer v. Müllegg. Wilhelm Müllmayer heiratete um 1516 Martha, die Tochter des Ruprecht Jastramer, und gelangte dadurch in den Besitz des Jastramerschen Radwerkes, dessen seit 1492 durch ein Siegel Christoph Jastramers bekanntes Zeichen er sodann führte. Seit 1528 war Müllmayer Ratsbürger zu Eisenerz. Er starb 1552 und hinterließ drei Söhne: Daniel und die beiden Radmeister Salomon, f 1565, und Sebastian, f 1571.

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