Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

211 Quellen : Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Marktarchiv: Eatsprotokolle, Inventare und Bürgerschaftsakten, dann Schranne und Landrecht, letztere nach Auszügen des Freiherrn v. Fraydenegg-Monzello. — Pfarrarchiv Murau, Matriken nach Auszügen des Herrn P. Athanasius Eisler, Vikars des Kapuzinerklosters in Murau. — Leobner Stadtpfarrmatriken nach den Auszügen im Monatsblatte „Adler“, Nr. 370, Oktober 1911 u. f. — Grabdenkmale zu Murau, Oberwelz, Leoben und Vordernberg, in den beiden letztgenannten Orten nach Dr. Alfred Gängel v. Ehren­ werths Veröffentlichung im Monatsblatte „Adler“, Nr. 413, Mai 1915 u. f. — Kraus : Die eherne Mark, I. Bd. — Siebmachers Wappenbuch unter „Bürgerliche“, Bd. 5/2, Tafel 54. — v. Monsperg- sches Archiv, Beste desselben im Besitze des Herrn k. k. Notars Dr. Johann ßiha in Budweis. v. Monzello. Nach dem Namen Monzello sollte man Gäste vom Südfuße der Alpen ver­ muten, doch kamen sie aus Emel in der Gegend von Trier und hießen Manzeli. Sie waren unter Kaiser Ferdinand II. Kriegsleute. Michael Manzeli wurde nach Steiermark versprengt und ehelichte Ursula v. Saupach, wodurch er 1634 in den Besitz des Höllhammers bei Kapfenberg gelangte. Michael starb zu Kapfenberg am 2. Februar 1672, seine Frau folgte ihm am 16. Februar 1674. Sein Sohn Hans Adam studierte in Wien die Rechte, kam zur Hofkammer und von da als Sekretär zur steierischen Landschaft, der er mit viel Erfolg dreißig Jahre diente. Am 20. März 1673 erhielt er den rittermäßigen Reichsadel, ein Wappen und das Prädikat „v. Monzello“. Die Fraydenegg wurden 1711 die Erben seines Vermögens, des von ihm für seinen Neffen gestifteten Fideikommisses Nechelheim und seines Namens1). Hans Adam v. Monzello war zweimal vermählt, doch blieben beide Ehen kinderlos. Seine erste Ehe schloß er am 16. Februar 1676 mit Eunhrosine v. Reichenau. seine zweite am 29. Mai 1684 mit Anna Maria v. Hingerl, die — aus einer reichen Grazer Ratsbürgerfamilie stammend — sich nach seinem Tode zu Graz am 2. Juni 1712 mit dem Obristwachtmeister Johann Bapt. v. Burghaus wiedervermählte. Von den beiden Schwestern des Hans Adam v. Monzello hatte die ältere, Maria Elisabeth, geb. 1635, in erster Ehe den Mathaeus Ohristoph Wieland, Verwalter in Oberkapfenberg, und hernach am 31. Jänner 1657 den Wolf v. Fraydenegg ge- ehelicht. Die jüngere, namens Ursula, hatte den Mathias Thinn, Hammerherrn in Kapfenberg, und nach dessen Ableben den Gewerken Kaspar Kaltner in Kapfenberg zum Manne. Die Tochter zweiter Ehe, Maria Anna Kaltner, wurde dann die Gattin des Vordernberger Radmeisters Christian Engelbert v. Sulzperg. Wappen: Gespaltener Schild, vorne in Blau auf einem kleinen Berge ein römischer Opferaltar „pro ara sacrificii“, darauf eine Feuerflamme. (Später kam noch ein „Auge Gottes“ darüber.) Hinten geteilt. Oben in Weiß ein springender, *) Die Wandlung des Namens Manzeli in Monzelo dürfte sich allmählich durch die dumpfe Aussprache des „a“ wie „o“ gebildet haben. 1673 wurde ein „redendes“ Wappen gewählt, ein flammender Opferaltar auf einem Berge (wohl mons coeli). Ähnlich verwertete auch der Stamm­ vater der Pontz v. Engelshofen, der Feldapotheker Joh. Sigmund Pontz zu Wien 1690 seine lateinischen Kenntnisse und setzte eine Brücke (pons) in sein Wappen — gemeinem Volke unverständlich. 14'

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2