Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

209 14. Dezember 1791 seiner Schwester Emerenzia, verehelichten Renati, das Stamm­ haus zu Murau samt Grundstücken und Meierhof, den Prixenhammer an der Ranten auf Rechnung ihres Erbteiles, ferner gegen Kauf das Weyerhofgut samt Spiegel­ hube nebst Inventar um 2098 fl. und die v. Monspergschen Gülten per 34 U 2 ß 15 i/l 9- samt Untertanen um 1700 fl. Hiedurch war der Murauer Besitz an die Familie Renati gelangt, deren letzter Sproß Vinzenz Hermann am Monspergschen Stammhause 1901 verstarb. Eine Abbröcklung des Monspergschen Vermögens war auch schon vorher dadurch eingetreten, daß Eva Clara, Witwe nach Karl v. Monsperg, am 26. Mai 1772 zugunsten der Kinder ihrer ersten Ehe mit dem Hammer­ gewerken Franz Steyrer testierte. Eva Clara v. Monsperg starb am 2. De­ zember 1775. Das Monspergsche Stammhaus am unteren Platze zu Murau (Konskriptions- Nr. 51), heute das Rathaus der Stadt, ist ein interessanter, alter Bau an der Süd­ seite des Platzes mit offenen Lauben und stufenförmig gemauerten Gärten der Mur zu. Im ersten Stocke befindet sich ein großer Saal mit reicher Stuckdecke, die das Monspergsche Wappen in Farben zeigt. Auch das 1637 von Wilhelm Monatschein errichtete Gitter um die Pestsäule ist noch erhalten. Die Säule selbst ließ die vor­ genannte Eva Clara, Witwe nach Karl v. Monsperg, 1775 restaurieren. Außer den erwähnten finden sich von Monspergischen Denkmalen zu Murau noch in der Kirche der von der Familie errichtete Seiten-Altar im rechten Quer­ schiffe mit den Wappen des Stifters — wohl des Hans Wilhelm und seiner zweiten Gattin Maria Antonia, geb. v. Prochenberg — sowie an der Ostseite in einer Kapelle die Grabsteine des Wilhelm v. Monsperg, f 1684, des Hans Wilhelm, f 1719, und des Karl Anton, f 1764. Die Weyerhofgült am Wege nach St. Lambrecht birgt außer dem oberwähnten Wegkreuz an der Straße nach Laßnitz keine Erinnerung; sie ist schon lange in bäuerlichem Besitze, zudem brannte das Haus vor mehreren Jahren ab. Von der Gewerkschaft Fresen, an der Straße nach Oberwelz zwischen Pachern und Schillern, sind nur mehr die Trümmer der Hämmer zu sehen, das freundliche, barocke Herrenhaus ist jedoch noch wohlerhalten. In Oberwelz findet sich an der Ostseite der Stadtpfarrkirche der Grabstein der Margarethe Therese v. Monsperg, geb. Garzarolli, f 1765, Besitzerin des Gutes Pachern, mit den Wappen Monsperg und Garzarolli. Widmung für dieses Werk war 18 Wagen. Auch er führte den größten Teil seiner Erzeugung außer Land. Zum Viertel am Murboden gehörten außer den vorangeführten Hämmern um die Mitte des 18. Jahrhundertes noch folgende : Matthias Sulzer, Josef Sulzer und Karl Wilhelm Kundschack, alle drei zu Obdach, ferner das Stift St. Lambrecht in Scheifling, Maria Anna v. Egger zu Nieder­ welz, die Kielenpreinsche Witwe und Erben zu Oberwelz, Job. Ignaz v. Heyß in Pols und das Stift Seckau an der Ingering mit je einem welschen Hammer mit zwei Feuern und einem Streckhammer mit einem Feuer. Außerdem besaß Maria Anna v. Egger zu Teuffenbach, dienstbar der Herrshaft Frauenburg, einen Zerrenhammer, Eva Clara Steyrer zu Murau, ebenso Job. Max Murmayer zu Ainbach eineu Welschhammer mit zwei Feuern, Anton Wallner hatte zu Sachendorf, Stift Seckau an der Ingering, einen Zerrenhammer. Josef Kajetan Größing hatte zu Murau einen welschen und einen Zerrenhammer. Vierzehn Hämmer zu Murau, Paal, Katsch, Sckachenthurn bei Scheifling und Frauenburg besaß Fürst Schwarzenberg. U

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