Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

207 bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhundertes behaupten. Den letzten, kürzesten Abschnitt kennzeichnet die Vereinigung der wenigen noch erhaltenen Hämmer in der Hand des Fürsten Schwarzenberg, der sie infolge der damals ungünstigen Ver­ kehrsverhältnisse im vorletzten Jahrzehnte des 19. Jahrhundertes einzustellen ge­ zwungen war. Unter den Murauer Hammerherren der zweiten Periode nehmen die Monat­ schein v. Monsperg sowohl durch den Umfang ihres Werkbesitzes als auch durch ihre gesellschaftliche Stellung den ersten Bang ein. Sie treten zu Beginn des 17. Jahr- hundertes in Murau auf, woselbst am 25. Juli 1611 Anna Freifrau v. Teuffenbach, geb. Neumann v. Wasserleonburg, Frau zu Murau, dem Bürger Wilhelm Monat­ schein das Burgrecht auf den welschen und Streekhammer an der Bauten nebst 1629 verlieh ihm Kaiser Ferdinand H. in Anbetracht der von seinem Vater an der windisch-kroatischen Grenze , , ,,, „ , Wegkreuz an der Straße nach gegen den Erbfeind bewiesenen Tapferkeit einen Wappen- gt Lambrecht v. J. 1631. brief mit der Lebensfähigkeit. In dieser Verleihung war auch sein „Vetter“ Christoph einbezogen, der 1595 geboren, als Bürger und Hammermeister zu Murau am 4. Jänner 1669 verstarb. Aus dessen beiden Ehen mit Barbara N. (f 1629) und Anastasia, der Witwe nach Andrae Pacher (f 15. Juli 1684), ist nur die aus zweiter Ehe stammende Tochter Anastasia bekannt, die 1692 unver­ mählt starb. Wilhelm Monatschein (auch Monschein, Manetschein genannt) hatte aus seinen beiden Ehen mit Felizitas v. Greßing und Esther Örtl 8 Kinder, 2 Töchter und 6 Söhne. Von diesen traten drei, Christoph, Wilhelm und Hans, besonders hervor. Während Wilhelm den Murauer Besitz übernahm und das Hammerwerk Fresen erwarb, wandten sieh Christoph und Hans nach Leoben, wurden Bauh- *) Die Wegsäule zeigt die Hausmarke : ein verschlungenes W und M mit einem arabischen Vierer darüber und die Jahreszahl 1631. zugehörigen Gründen verkaufte. Wilhelm Monatschein, 1614 als Batsbürger, 1620 als Hofrichter zu Murau bezeichnet, war vom Glück begünstigt und mehrte seinen Besitz unermüdlich. Er kaufte Herrengülten bei Katsch (1620), Gülten in den windischen Büchein (1622, 25 und 29), Grundstücke zu Schöder von Valentin Pagge (1609), Gülten bei Neumarkt von Job. Jakob Egaftner in Bauten (1641) und besaß bereits die Weyerhofgült bei Murau, woselbst er 1631 an der Straße nach St. Lambrecht das interessante Wegkreuz aufstellen ließ, das Gothik und Barock in origineller Weise vereinigt1); 1637 widmete er das eiserne wappengeschmückte Gitter um die 1617 am unteren Stadtplatze errichtete Pestsäule. Wilhelm Monatschein, f zu Murau am 30. Dezember 1643, wurde der Stammvater des 1798 im Mannsstamme erloschenen Geschlechtes der Herren v. Monsperg. Am 17. Dezember

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