Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

206 Wien, im Mannesstamme erloschen sein dürfte1)- Über allfällige Nachkommen der übrigen Söhne Georg Mittermayers fehlen jegliche Nachrichten. Stammwappen v. J. 1563: In Gelb ein wachsender Mohr mit silbernem Halsringe, schwarz-gelber gewundener Kopfbinde mit abfliegenden Bändern, in der Rechten drei gelbe Kornähren, die Linke in die Seite gestemmt. Geschlossener Helm mit schwarz-gelben Decken. Zier: ein wachsender schwarzer Adler. Wappen v. J. 1651: Gevierter Schild, in 1 und 4 das Stammwappen, 2 und 3 von Rot über Weiß 5mal geteilt. Offener, gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Helmzier wie im StammWappen. Wappen v. J. 1678: 1 und 4 wie im Stammwappen, doch trägt der Mohr jetzt goldene Armringe, Halsband und Ohrringe aus Perlen, auf dem Haupte einen blau-weiß gewundenen, mit fünf Pfauenfedern kronenartig besteckten Wulst mit ab­ fliegenden Enden. Auch der einfache Lendenschurz genügt nicht mehr und wird durch einen goldenen Gürtel mit abhängenden Pfauenfedern ersetzt. 2 und 3 wie 1651, jedoch belegt mit einer Trophäe aus Helm und Harnisch, aus dessen Schulter­ gelenken je ein kleines Banner, das rechte blau, das linke gelb, hervorstehen. Unter dem Harnisch zwei kleine, schräggestellte, ovale blaue Schildchen, das rechte mit einem zunehmenden silbernen Halbmonde, das linke mit einer silbernen Lilie belegt. Zwei gekrönte, offene Helme. I mit schwarz-gelben Decken den neu ausstaffierten Mohren als Zier, II mit rot-weißen Decken drei Straußenfedern rot-weiß-blau* 2). Quellen: Ministerium des Innern: Adelsarchiv und allgemeines Archiv (Patente). — Hof­ kammerarchiv: Innerberger Akten. — Topographie von Niederösterreich. — Ergänzungen zu Preven- huebers Annales Styrenses im Monatsblatte der k. k. her. Ges. „Adler“, 1910, VI. Band, Nr. 60: „Sechs Stammbäume Stadt Steyrer Familien“. — Friedrich Freih. v. Haan: Auszüge aus den adeligen Testamenten und Sperrelationen (Manuskript). — Heinrich R. v. Srbik: Der staatl. Exporthandel Österreichs, Wien 1907. Vgl. Siebmachers Wappenbuch: Der n.-ö. landet. Adel von Dr. loh. Bapt. Witting und der mährische Adel von Dr. v. Kadich. Stammtafel der Mittermayer v. Waffenberg siehe Seite 205. v. Monsperg. Im Werdegange der Murauer Gewerkschaften lassen sich drei Zeitabschnitte unterscheiden. Der erste Abschnitt, dessen Beginn wohl tief in das 15. Jahr­ hundert hineinreicht und dessen Blüte um die Mitte des 16. Jahrhundertes fällt, schließt mit der Wende desselben. Gleichzeitig verschwinden auch die alten Hammerherren dieser Periode, sie machen anderen Geschlechtern Platz, die ihre Werke zum Teile *) Der Münzmeister Mathias Mittermayer v. Wassenberg schloß sich mit dem gesamten Per­ sonale der Münze während der Pest i. J. 1679 im Münzgebäude vollkommen von der Außenwelt ab, bis die Seuche vorüber war. Alle blieben von der Seuche verschont. Zum Danke dafür fand all­ jährlich eine Prozession des Personales der Münze von der Kirche in Mariahilf nach Lainz statt. (Beiträge z. Landeskunde f. Österr. ob d. Enns, 20. Lief., 1865.) *) Das Freiherren- und Grafenwappen beläßt den Schild wie 1678, jedoch belegt mit einem goldenen Mittelschilde, der den Reichsadler zeigt, auf dessen Brust ein roter Schild mit weißem Balken und dem österreichischen Erzherzogshute ruht. Der Balken ist mit L. I. gekennzeichnet.

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