Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

197 Jahrhundert vorher Vordernberg verließ, um in Aussee das Hallamt zu verwesen. 1728 resignierte er im Alter von 84 Jahren auf die Stelle zugunsten seines „Vetters“ Franz Matz (v. Spiegelfeld), der ihm schon vier Jahre vorher beigegeben worden war und Amt und Pfandinhabung bis 1750 innehatte. Am 1. Juli 1765 wurde ihm von Kaiserin Maria Theresia der erbländisch-österr. Freiherrnstand verliehen *)• Von Franz X. Matz, f Graz 1769, und seiner Gattin Maria Franziska, geb. v. Zöhrern, f Graz 1774, stammen alle heute noch blühenden Zweige der Matz v. Spiegelfeld ab, die nunmehr in der Person des Geheimen Rates und Statt­ halters a. D., Markus Fr. v. Spiegelfeld und seiner Brüder am 27. März 1917 den österr. Grafenstand erlangtenl 2 * * * * * 8 ). Es ist eine besondere Eigentümlichkeit in dem Lebens­ wege der Matz, daß die jüngere Linie den Spuren der älteren folgt. Spiegelfeld gedeiht an die ältere Linie und wird verkauft, 100 Jahre später wird es von der jüngeren erworben, die sieh nun davon benennt. Auch ins Hallamt zu Aussee zieht die jüngere Linie der älteren nach. Wappen v. J. 1626, ältere Linie (erloschen): Gevierter Schild, 1 und 4 in Schwarz ein springender, goldener, ebenso gekrönter Löwe, in den Vorderpranken einen „Handstein“ haltend, 2 und 3 in Rot ein dreispitziger Steinfelsen, auf dessen mittlerer erhöhter Spitze eine Gemse steht. Offener gekrönter Helm, mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: inmitten eines rechts von Gelb über Schwarz, links von Rot und Weiß geteilten Fluges der Löwe wie im Schilde wachsend. Wappen v. J. 1620, jüngere Linie: In Blau eine gelbe, erniedrigte Spitze, in der ein gebundener Buschen Stabeisen steht. Im blauen Felde zwei gegen­ einander springende goldene, ebenso gekrönte Greifen mit offenen Flügeln und unter sich gezogenem Schweif, in den Vorderpranken hält jeder Greif einen Eisen­ bund wie in der Spitze. Geschlossener, gekrönter Helm mit blau-gelben Decken. Zier: 5 Straußfedern gelb-bau-gelb-blau-gelbs). Quellen: Adelsarchiv im k. k. Ministerium des Innern. — Archiv des Kärntn. Geschichts-, Vereines.- Familien-Begesten des Herrn Emmerich Zenegg v. u. z. Scharffenstein in Wien. — Leobner Matriken. — Viktor Konscheg: Die Vorstände der Salzsudwerke in Aussee in den Mit­ teilungen des hist. Vereines für Steiermark, 33. Jahrg. 1885. l) Franz Karl und Franz X. Matz werden in den amtlichen Ausfertigungen und in den Erlässen der Hofkammer der damaligen Rechtsanschauung gemäß, auf Grund des verliehenen ritterm. Reichsadels als des „hl. röm. Reiches Ritter" bezeichnet. s) Durch eine nachträgliche kaiserl. Entschließung wurde diese Verleihung auch auf einen Vetter der Genannten, den Bezirkhauptmann i. R. Heinrich Freiherrn v. Spiegelfeld, ausgedehnt. — Diese Standeserhebung, sowie jene der Familien Walterskirchen, Gudenus, der Brüder Benigni, der Geschwister Erhärt u. a. erweckten den Anschein, als ob nunmehr wieder der familienrechtlich richtige Grundsatz der Einbeziehung der ganzen nächsten Sippe zur Geltung gelangen sollte. In der Folge ging man jedoch sehr bald wieder davon ab. Es lag eben keineswegs eine auf genea­ logischer Grundlage beruhende Auffassung des Adelsamtes vor, sondern die genannten Familien hatten im Wege kaiserl. Handschreiben ihren Standpunkt durchzusetzen vermocht ! 8) Der vorbeschriebene Schild wurde bei der Verleihung des Freiherrnstandes am 1. Juli 1765 nicht nur in den Farben, sondern auch dadurch verändert, daß die Eisenbunde daraus verschwanden, in die Spitzen eine Lilie und zwischen den Greifen die kais. Hauskrone, aus der sich ein Patriarchen­ kreuz erhebt, gestellt wurden. Es sollte wohl nichts mehr im Wappen an die alte Eisenzeit erinnern.

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