Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

195 Eisenwesen nur als Vordernberger Amtmänner und durch die Verbindung mit einer Saupach in Betracht, die ihnen Spiegelfeld, den Ansitz dieses Geschlechtes unseres Hammeradels zubrachte. In Afritz, in der Gegend zwischen dem Ossiacher- und Mühlstätter See, treten die Matz um 1460 zuerst auf, sie dürften schon damals in dem nahen Badenthein mit dem Eisenwesen in Verbindung gestanden sein. Ziemlich ausgebreitet, finden sie sich bald darauf im Glantale zu St. Veit, in Wolfsberg und vor allem als Hammerherren zu Malborget im Canaltale, damals wie Villach und Wolfsberg Be­ sitz der Bamberger Bischöfe. Der Name Matz ist nicht welschen Ursprunges, sondern zweifellos die übrigens auch heute noch gebräuchliche Abkürzung für Mathias, sowie Kunz für Konrad, Benz für Bernhard u. a. m. Der gemeinsame Stammvater der beiden Linien zu St. Veit und Malborget, soll ein Mathias Matz um 1500 gewesen sein, von dessen älterem Sohne Jakob die St. Veiter und vom jüngeren Sohne die Malborgeter Matz, abstammen sollen. Bis­ her konnte als unzweifelhaft jedoch nur festgestellt werden, daß Kaspar, der Vater des Vordernberger Amtmannes Hans Matz, Bürger zu St. Veit und wohl auch am Eisenhandel beteiligt war, sowie daß Georg, Balthasar, Lorenz und Hans Matz Hammermeister und Eisenhändler zu Malborget waren, woselbst der Name seit Mitte des 16. Jahrhunderts vorkommt. Von einem vorher geführten Wappen ist nur bei der Nobilitierung des Hans Matz i. J. 1626 die Rede, während dem Niklas Matz erst 1620 ein Wappen verliehen wurde. Die angebliche Verleihung Erzherzogs Karl von Steiermark dürfte sich daher nur auf Hansens Vater, Kaspar Matz bezogen haben. Hans Matz, des Kaspar Sohn, hatte vor seiner Ernennung zum Münzmeister in St. Veit 6 Jahre bei dieser Münze und dann 2 Jahre als Münzwardein in Graz gedient. Am 30. September 1626 erhielt er den rittermäßigen Reichs- und erb­ ländischen Adel mit Veränderung und Verbesserung seines Wappens, das von dem 1620 seinem Vetter Niklas verliehenen, völlig verschieden ist. Spiegelfeld wurde von Hans Matz und seiner Frau 1638 verkauft, kam aber 1671 wieder, u. zw. durch Erbschaft nach Maria Magdalena Strobl, verwitweten Matz, geb. v. Saupach an ihren Sohn Franz Karl. Nach dessen Tode (1735) übernahm Spiegelfeld seine Tochter Maria Theresia verehelichte Freifrau v. Ziernfeld, von der es Franz Xaver Matz aus der Malborgeter Linie 1746 erbte. So war Spiegelfeld an die jüngere, noch blühende Linie, der Matz gediehen, die dann das Prädikat v. Spiegelfeld an­ nahm. Hans starb als Sr. Maj. Rat, Verweser des Hallamtes Aussee und Pfand­ inhaber von Pflindsberg, 1662; sein Grabstein mit seinem und seiner Frau Wappen ist heute noch an der Außenseite der Pfarrkirche in Aussee erhalten. Unter den Malborgeter Gewerken spielen die Matz in der zweiten Hälfte des 16. und 17. Jahrhunderts eine nicht unbedeutende Rolle. Wir finden sie auch in die vielfachen Streitigkeiten mit der Gewerkenfamilie della Grotta, den späteren Grafen v. Grottenegg, verwickelt, und dankbar gedenkt Antonio della Grotta in seinem Testamente v. J. 1592 des Georg Matz, der seinem Sohne Hans della Grotta die Wehr entriß, als er sie gegen seinen Vater entblößt hatte. Der Orlandhammer am Tschalavaibaehe unter dem heutigen Fort kam 1583 an die Zennegg, die bereits 13'

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2