Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

191 meister der Herrschaft Steyr Elias v. Seeau und dem Linzer Bürger Hans Peisser1;. Erst 1679, als Luekner altershalber sieh vom Geschäfte zurückzog, Georg Mitter- mayer gestorben war und sein Sohn Ludwig andere Bahnen einschlug, konnte die Gewerkschaft daran denken, die Verbindung mit den Genannten zu lösen, ab­ zurechnen und den Absatz ins Reich wieder selbst zu führen. Luckners Arbeit brachte reichen Lohn, auch die Ehren blieben nicht aus, er erhielt am 11. April 1651 mit den Söhnen seines verstorbenen Bruders Sebastian, Paul Achaz und Sebastian den rittermäßigen Adel. Die letztgenannten, über welche leider weitere Nachrichten nicht zu erhalten waren, leiteten die Zweigniederlassung des Lucknerschen Hauses für Ungarn — soweit es nicht von den Türken besetzt war, denn dem Erbfeinde durfte oder sollte kein Eisen geliefert werden. Die letzte, die uns aus dem Geschlechte interessiert, ist Anna Maria, ver­ ehelichte v. Vogtberg. Sie gehörte zum Dichterkreise am Hofe Kaiser Leopold I., war unter dem Namen Albania Mitglied des Pegnitzer Blumenordens und dürfte mit Katharina Regina Freiin v. Greiffenberg, deren Name an die steirische Heimat und an das gleichnamige Schlößchen in der Badmer erinnert, eine der wenigen dichtenden Frauen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundertes gewesen sein.* 2 * * * * ) — Anna Maria, der mit ihrem Sohne Maximilian Ernst ddo. Wien 14. Juni 1688 der Freiherrn­ stand mit dem Prädikate „v. Weißenfeld" verliehen wurde 8), hatte das Unglück, ihren Sohn, der im Regimento Schärffenbergs als Volontär diente, bei der Belagerung von Ofen zu verlieren. Wappen: 1 und 4 in Schwarz ein silbernes Einhorn auf grünem Hügel, 2 und 3 drei rote Schräglinksbalken in Weiß. Offener gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: offener von Weiß und Bot sieben­ mal entgegengeschrägter Flug, inmitten desselben das silberne Einhorn wachsend. Wappen Weißen seid: wie Luekner mit Herzschild, in demselben in Weiß ein schwarzer Federbusch; zwei offene gekrönte Helme. I mit schwarz-gelben Decken der schwarze Federbusch, II mit rot-weißen Decken das Einhorn. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Eisenakten. — Archiv der Stadt Steyr, Rats- Protokolle und Testamente. — Archiv des Stiftes Admont, Ladstattbuch von Weißenbach. — Hof­ bibliothek Wien, M. 8. 7885, Original-Manuskript der Annales Styrenses v. Prevenhueber. Vgl. Monatsblatt der k. k. herald. Ges. „Adler“, Nr. 360, Dezember 1910. 1) Die Darlehensschuldender Gewerkschaft betrugen 1668 891.798 fl., wofür jährlich 61.861 fl. Zinsen zu zahlen waren. Im Jahre 1678 hatten sich die dargeliehenen Kapitalien auf 652.485 fl. vermindert. Unter den größten Gläubigern erscheinen in diesem Jahre: Elias v. Seeaus Erben mit 53.000 fl., Hans Peisser in Linz mit 54.000 fl., Job. Bapt. v. Kunitz in Wien mit 14.000 fl. Die gegen Wechsel gegebenen Gelder zur Betriebsfortführung sind im obigen Schuldenstand nicht enthalten. Die Folge dieser Belastung war, daß die Gewerkschaft durch Jahre mit Verlust arbeitete und Jahrzehnte keine Erträgnisse zahlte. (S. v. Pantz: „Die Innerberger Hauptgewerkschaft“ in den Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark. VI. Bd. 2. Heft.) 2) Katharina Regina Freifrau v. Greiffenberg, geb. v. Greiffenberg, Witwe nach Hans Frei­ herrn v. Greiffenberg, die letzte ihres Namens, verkaufte 1687 ihre Rechte am Gute Greiffenberg und an dem Kupferbaue in Radmer. Greiffenberg hatte i. J. 1601 ihr Vorfahre Dr. Johann Linsmayer zu Weinzirl, erzherzogl. Rat, der sich dann von diesem Besitze in Radmer a. d. Hasel benannte, erbaut s) Lib. reg. XIX. Fol. 298.

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