Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
188 Enns. Die Nachkommen linden sich noch Mitte des 18. Jahrhundertes zu Steyr, wo um diese Zeit Josef Göttlich Löschenprandt Bentamtsgegenhändler war, sowie als Forstamtsverwalter zu Molin, Beichraming und Arzberg. Wappen nach Siegeln von 1559, 1605 und 1748; Im Schilde ein vom Schildfuße aufragender bekleideter Arm, der in der Faust einen brennenden Ast hält. Geschlossener gekrönter Helm. Zier: inmitten eines offenen Fluges die Schildfigur. Quellen: Archiv der Stadt Steyr. — Archiv der Kommune Weyer. v. Loydl. Diesen noch heute im Ennstale heimischen Namen führte der Hammer meister Wolf Loydl, der mit seinen Brüdern Johann Georg und Simon für die ersprießliche Beförderung des Kammergutes, für in Kriegs- und Friedenszeit ge leistete Dienste, für seine Mitwirkung bei den anbefohlenen Kommissionen, „so erst kürzlich bei den' fürgefallenen Ausstand der Holzknechte“ am 12. Juli 1624 den rittermäßigen Beichs- und erbländischen Adel unter Besserung des Wappens erhielt. Wolf Loydl leitete im Jahre 1619 mit Hans Kerzenmandl v. Prandtenberg die Geschäfte der Herrschaft Gallenstein. Er besaß die Gewerkschaft Eßlinghof, die auf 20.315 ff. bewertet wurde, und war von 1625—1650 Vorgeher. Die Hämmer in der Eßling, ein Welschhammer mit zwei kleinen Hämmern lagen am rechten Ufer der Enns südlich von Altenmarkt. Das Hammerherrenhaus, heute „am Winkel“ genannt, ein geräumiger einstöckiger Bau, trägt die Jahres zahl 1550. Um jene Zeit saß daselbst Hieronymus Winterl. Stammwappen nach Siegeln: Im Schilde eine einwärts gebogene Spitze, darin ein sechsstrahliger Stern. Beiderseits der Spitze je ein springender Löwe mit einem Bund Eisenstäbe in den Vorderpranken. Geschlossener Helm. Zier: zwischen offenem Fluge der Löwe mit dem Bund Eisenstäbe wachsend. Wappen v. J. 1624: Gevierter Schild, 1 und 4 ein goldener Löwe in Schwarz, 2 und 3 in Bot ein silberner Balken, belegt mit einem roten Stern. Stechhelm mit Krone. Kleinod: offener Flug, rechts rot mit silbernem, links gelb mit schwarzem Balken, dazwischen der goldene Löwe wachsend. Decken: rechts schwarz-golden, links rot-silbern. Quellen: Adelsarchiv und Hofkammerarchiv. Vgl. Prof. Alfons Müllner: Die Stahl- und Eisenhämmer des Innerberges, im Jahrbuche der k. k. mont. Hochschulen 1912 v. Luckner. Wo die alte Losensteiner Burg dräuend ins grüne Ennstal niederschaut, hatte sich bereits im 15. Jahrhunderte eine blühende Klein-Eisenindustrie ent wickelt. Ein Jahrhundert darnach umfaßte die vereinigte Sichel- und Nagelschmiede zunft zu Losenstein rund 200 Meister, die an 3000 Zentner Stahl und Eisen ver-
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