Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
16 - Ziernfeld, dem i. ö. Hofkammerrate Franz Anton zum Weyer, Franz Pengg, Job. David v. Prevenhueber und Barbolani bestehende Gesellschaft kaufte die Baue des Biesenfels in der Badmer um 51.726 fl., erschöpfte aber ihre Kraft durch zahlreiche Hoffnungsbaue, so daß trotz der verhältnismäßig bedeutenden Kupfergewinnung der Ertrag derart zurückging, daß die Unternehmung 1728 die Arbeiten einstellte. Die erwähnte Gesellschaft hatte auch das zu Beginn des 17. Jahrhunderts von dem späteren Steyrer Bürgermeister Hans Egger von Marbach neugegründete Messing werk bei Beich-Baming erworben, das dann ebenso wie die Badmerer Kupferbaue 1743 in den Besitz des Stiftes Seitenstetten überging. Johann Anton Barbolan hinterließ 1729 eine Witwe Maria Magdalena mit acht Kindern, von welchen die Tochter Maria Elisabeth den Adoptivsohn und Neffen des vorgenannten Kammergrafen, den Joachim Georg von Ziernfeld, i. J. 1746 ehelichte. Von den Söhnen war P. Johann Jesuit und als Lehrer der Poesie und Geschichte bekannt, P. Ignaz war Kapitular in Admont. Die übrigen wandten sich weltlichen Berufen zu, u. zw. war Joh. Max, f 9. Februar 1747, Verweser in Wildalpen. Aus seiner (27. Mai 1720) mit Maria Emerentia Lechner geschlossenen Ehe stammte der in hauptgewerkschaftlichen Diensten zu St. Gallen stehende Sohn Joh. Anton und die Tochter Emerentia, die an den Verweser Matthias Permutz in Badmer vermählt war. Johann Josef war 1746 Vorgeher in Weyer. Außer den bisher genannten fünf Kindern könnten auch die nach Cilli gewanderten Barbolan Söhne des Eisenerzer Obervorgehers gewesen sein; es sind dies Andreas, Kaufmann und 1741 Bürgermeister in Cilli, sowie Leonhard, der daselbst 1752 als Stadtrichter erscheint. Die Barbolani blieben bei der Hauptgewerkschaft, deren Mitgewerken im hammermeisterischen Gliede sie durch Einheirat geworden waren, bis ins abge laufene Jahrhundert. 1775—1792 war Ignaz Barbolan Obervorgeher in Eisenerz: er machte sich durch Einführung des Torfes zur Feuerung verdient. Es war dies einer jener zahlreichen Versuche, um dem immer empfindlicher werdenden Mangel an Holzkohle abzuhelfen. Des Ignaz Sohn Karl, k. k. Universal-Kameralamts-Zahl- meister, erhielt dto. Wien 21. Mai 1806 den erbländischen Adel mit „Edler von“. Inzwischen war ein Zweig der Barbolans auch in Graz seßhaft geworden. Joh. Ignaz erwarb 1750 die Tillipaulische Gült zu St. Leonhard, nun Barbolanhof genannt, die er 1786 an Max Freiherrn v. Dienersperg verkaufte. Später gelangte der Frei lief an Kaspar Andrae v. Jacomini, welcher ihn mit der neu entstandenen Herr schaft Neuhof vereinigte1). -— Das Geschlecht der Barbolani blüht heute noch im Lande. Wappen: Gespaltener Schild, vorne in Schwarz ein goldener Greif, der in den Vorderpranken einen beblätterten Zweig mit 3 Zitronen hält. Hinten geteilt, oben in Silber ein blauer Spickei, belegt mit einem goldenen sechsstrahligen Stern, der von 2 roten Bosen an grünbeblätterten Zweigen begleitet ist. Unten in Bot 3 (2, 1) rechts blau und links weiß geteilte Kardinalshüte mit roten Schnüren und Quasten. ’) Der ehemalige Barbolanhof ist das alte Mauthaus zu St. Leonhard gegenüber der Kirche an der Abzweigung der Straße zum Hilmteich.
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