Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
I — 185 11 . Die untersteirischen Leuzendorf. Die heute allein noch blühenden zwei Zweige dev untersteirischen Linie der Leuzendorfer stammen, wie schon eingangs erwähnt wurde, von Martin, dem Zweitältesten der 1582 in der Adelserneuerung genannten Brüder. Martins Nach kommen waren, wie er selbst, Bürger zu Marburg oder Verwalter und Pächter untersteirischer Herrschaften. Durch zwei Söhne des seit 1767 als Besitzer von Maria Graz (Grazhof) erscheinenden Johann Jakob v. Leuzendorf teilte sieh diese Linie in zwei Äste. Der ältere, auf Grund des Diplomes vom 14. Oktober 1582 im rittermäßigen Adel, allein noch blühende Ast stammt von dem älteren Sohne des Vorgenannten, Josef Xaver, j 1817, Pächter der gräflich Wildensteinschen Herr schaft Kaisdorf. Von seinem Sohne aus erster Ehe mit Anna Maria Neuhold von Neuholdau, dem Agramer Gemeinderate Ferdinand Johann, entsproß der ältere Zweig, der durch die Ehen einer Tochter und eines Enkels des Letztgenannten mit den Gewerkenfamilien der Mayer v. Meinhof und Steyrer in Verbindung trat. Von Josef Xavers aus seiner zweiten Ehe mit Maria Anna Wissiak stammenden Sohne, dem Generalauditor Ludwig, ging der jüngere noch blühende Zweig der Leuzendorf hervor. Der jüngere Ast, der von dem jüngsten Bruder Josef Xavers, dem 1831 ge storbenen Hauptmanne und Herrn auf Jamnig und Weitenstein, Maximilian Karl, stammte und sich in zwei Zweige spaltete, ist heute abgestorben. Maximilian Karl hatte von Kaiser Franz I. mit Diplom ddo. Wien 15. Juni 1807 den österreichischen Kitterstand erhalten und wurde noch im selben Jahre in die steirische Landmannschaft aufgenommen1). Von seinen vier Söhnen hinter ließen nur zwei Nachkommen. Karl Vinzenz, geb. 1791, f 1860, Steuerkontrolls kommissär, gewann aus seiner Ehe mit Franziska, Tochter des Johann v. Ortten- hoffen auf Limberg, Bauinspektors und stand. Zeugwartes, einen früh verstorbenen Sohn und vier Töchter, mit welchen dieser Zweig erlosch. Johann Nepomuk, der jüngste Sohn des Maximilian Karl ß. v. Leuzendorf, geb. zu Ankenstein 5. Mai 1797, fiel als Oberstleutnant und Kommandant eines Grenadierbataillons an der Spitze desselben bei Santa Lucia, 6. Mai 1848. Auf Grund des ihm nach seinem Tode verliehenen Tberesienkreuzes erlangte seine Witwe Angelika Eleonore, Tochter des geheimen Rates und Feldzeugmeisters Franz X. Richter v. Binnenthal und der Die Mejack stammen von Wippaeher Bürgern. Dr. Mathias Mejack, hochfürstlich Salz- burgischer, auch kais. Rat, Protonotar. apostolieus, Comes palat., war Erzpriester und Stadtpfarrer zum heil. Blut in Graz 1684 bis zu seinem Ableben 12. November 1705, vorher war er Haupt pfarrer zu St. Lorenzen im Mürztale. (S. Georg Schnabl: Die Stadtpfarrkirche zum heil. Blut in Graz; Graz 1916.) — Kaspar Mejack, des Vorgenannten Neffe, Sohn des Wippaeher Bürgers Paul Mejackh, war zuerst Verwalter der Herrschaft Stadtpfarrhof, 1716—1720 Stadtrichter und 1722 bis zu seinem Tode, Ende 1723, Bürgermeister in Graz. — Sein Sohn Georg Ernst, der sich 1732 mit Anna Maria, Tochter des Sigmund Ignaz Zunggo v. Kaprin vermählte, war Hof- und Schrannen advokat in Graz. Die Tochter Johanna, f 20. Dezember 1753, war mit Josef Georg Egger zu Leoben, dem Stammvater der Egger v. Eggenwald, verehelicht. l) Der im steierm. Landesarchiv erliegende Stammbaum der untersteirischen Leuzendorf, welcher ihre Abkunft von dem i. J. 1706 unverehelicht verstorbenen Josef Anton des Zweiges auf Oborkrottendorf ableitet und i. J. 1807 zusammengestellt wurde, ist genealogisch unrichtig.
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