Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

179 Kindern und drei anderen Personen an der Pest — mehrere Kinder im jugend­ lichsten Alter blieben zurück. Sigmund übernahm die Vormundschaft und zahlte die Schulden, stets bestrebt, den guten Klang seines Namens und den Bus des Beichtums seines Hauses aufrechtzuerhalten. 1618 hören wir noch von den Kindern seither ist diese Linie verschollen. Die umstehende Stammtafel gibt eine Übersieht über die Nachkommenschaft, des Johann v. Leuzendorf und seiner Gattin Margarethe Funkhin. Von Sigmunds Söhnen erlangten Wolf, Hans, Sigmund, Martin, Christoph und Jakob von Kaiser Ferdinand II. ddo. Wien 12. November 1629 die Freiheit, im Komischen Beiche freie Land- und Lehengüter als Schlösser, Herrschaften, Untertanen, Ämter und Höfe zu erkaufen, besitzen, anders zu benennen, sowie sich „davon oder dazu“ und „von Leutzendorff“ zu nennen. Sigmund, der Jüngere, wurde außerdem ddo. Wien 2. März 1630 mit einem kaiserlichen Dienstbrief, der Salva guardia und dem Hechte der Freizügigkeit begnadet; auch Martin und Jakob erhielten 1633 von Kaiser Ferdinand II. dieselben Privilegien, die ihr Bruder Sig­ mund drei Jahre vorher erworben hatte. In allen diesen Diplomen werden außer den Kriegsdiensten ihres Vaters Sigmund sowie des Wolf, Hans und Sigmund des Jüngeren gegen die Türken und andere Gegner des Hauses Österreich in erster Linie die hervorragenden Verdienste um die Förderung des „Kammergutes in der Eisenwurzen“ betont. Von den Söhnen Sigmunds des Älteren und der Sofia Buess wurden Hans und Martin die Stifter zweier Zweige, deren einer auf Friedhofen, der andere zu Ober-Krotten dorf seßhaft wurde. 1. Die Leutzendorff auf Friedhofen. Hans v. Leutzendorff wandte sich mit voller Kraft dem Eisenwesen zu: 1610 erwarb er das Badwerk Nr. 14, 1615 jenes Nr. 7, wozu ihm sein Vater das Frei­ gut „Löwenhof“ in Vordernberg kaufte, das seinen Namen nach Michael Leben führt, der 1513 als Besitzer der „Lebenhube“ genannt wird. Von den beiden Badwerken gelangte letzteres 1645 an seinen Schwiegersohn Christian Lintschinger, während das erstere Hansens Witwe Eva, geborene v. Beichenau. ihrem zweiten Gatten Wolf v. Biedelmayr zubrachte. Außer den beiden Badwerken besaß Hans die Hämmer am Büchsengut und am Seebach. Für das erstgenannte Werk wurde ihm 1636 die Bewilligung erteilt, nicht nur Schwarz­ blech, sondern auch verzinntes Blech zu erzeugen und in Handel zu bringen Ü- Hans starb zu Vordernberg am 1. Dezember 1641. Sein daselbst vorhandener Be­ sitz wurde bei der Inventur folgendermaßen bewertet: Freigut Lebenhof samt Maut- *) 1602 hatte Adam Mitterpacher von Erzherzog Ferdinand die Hammerfreiheit für den Hammer am Büchsengut erhalten. Die Verlegung eines Drahtzuges und Zerrenhammers von Sankt Michael oh Leoben an den Seebach ins Aflenztal hatte bereits 1600 Erzherzog Ferdinand von Steier­ mark seinem Vater Sigmund bewilligt. 12

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