Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

Adel mit Wappenbesserung und das Prädikat „Lorberau“ ’)• Laurenz Lauriga muß hohe Gönner gehabt haben, denen er seine Nobilitierung und zwei Jahre später den Posten eines Rauheisenwägers und Rechenschreibers in Leoben verdankte. Von seinem Aufenthalte in Eisenerz am Tullegger Bergbau mit den dortigen Rad­ meisterfamilien in Verbindung, heiratete er zweimal in den Kreis der Innerberger Gewerken. 1644 erbaute Lauriga, dessen Erbgut im Görzischen, wie er selbst sagt, im Venetianer Kriege fast ganz zugrunde gerichtet worden war, den Ansitz Lorberau, der heute noch inmitten der flammenden Öfen und rauchenden Schlote des zweit­ größten Eisenwerkes Österreichs steht. Bescheidenheit war unserem Lauriga, wie vielen seiner damals arg ver- Ansitz Lorberau bei Leoben. hätschelten Stammesgenossen, nicht gegeben; er nutzte seine Protektion und die den Welschen günstige Stimmung bei Hofe weidlich aus. Er erbat und erlangte am 18. Februar 1636 den kais. Diensttitel, die Rotwachsfreiheit und Salva guardia. Am 16. Oktober 1673 wurden seine Verdienste — er hatte, damals 44 Jahre, das Rauheisen- und Rechenschreiberamt bekleidet — über seine Bitte neuerlich ge­ würdigt, indem ihm Kaiser Leopold I. den Ratstitel und die WappenVereinigung mit Beide erhielten am 30. Juni 1625 die Konzession zum Betriebe des Bergbaues, doch mußten sie Schmelzofen und Hammerwerk an den Seisenbach bei Wildalpen verlegen, sohin die Erze dahin abführen, damit durch den neuen Bergbau die Kohlbedeckung der Innerberger Badwerke nicht beeinträchtigt würde. Nach vielfachen Streitigkeiten mit der Hauptgewerkschaft, die 1633 zur vorübergehenden Einstellung des Tullegger Baues führten, entschloß sich die Hauptgewerkschaft 1650 zum Ankäufe des Tullegger Baues samt Schmelzofen und Hammer um den Preis von 26.000 fl. ’) Die Ausfertigung des Diplomes v. J. 1627 erfolgte in lateinischer Sprache.

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