Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

171 — des Besitzes in jenen Zeiten nicht die Rede sein. Die Güter wechselten ihre Herren eben so rasch wie heute, soweit sie nicht durch Lehen- oder Fideikommißband verankert waren. Stammwappen: In Rot auf grünem Dreiberge ein weißes Lamm. Stech­ helm mit rot-weißen Decken und dem Lamme wachsend als Zier. Vermehrtes Wappen (seit 1587): Gevierter Schild, 1 und 4 in Gold ein springender schwarzer Löwe mit einem langen Spieß in den Vorderpranken, 2 und 3 in Rot ein oberhalbes weißes Lamm. Offener gekrönter Helm mit r. schwarz-gelben, 1. rot-weißen Decken. Zier: sieben Straußenfedern gelb-schwarz-rot­ weiß-rot-schwarz gelb x)- Quellen : Steierm. Landesarchiv, Brücker Archiv (nach den Auszügen des Freiherrn Otto v. Fraydenegg und Monzello, k. k. Landespräsidenten a. D.). — Hofkammerarchiv. Lauriga v. Lorberau. Unter den „welschen Gästen“, ■ die in der zweiten Hälfte des 16. Jahr hundertes Steiermark überfluteten, findet sich auch der Maler Laurenz Lauriga zu Leibnitz, der der Stammvater eines Geschlechtes wurde, das durch Beruf und Ver­ wandtschaft dem steirischen Eisenadel angehörte, aber wie so viele dieser Zu­ wanderer nach kaum 100jährigem Bestände wieder aus dem Lande verschwand. Laurenz Lauriga, von spanischem Vater und einer italienischen Mutter stammend (geb. 1540, t 1601), kam aus Görz, woselbst er sich mit Maria Loeatelli verehelicht hatte, in unser Land. Der Ehe entstammten drei Söhne, Valentin (geb. 1589, f 1639), loannes (geb. 1593, f 1663) und der nachgeborene Laurenz, geb. 24. Mai 1601, den sein Schicksalsweg zum Eisenwesen nach Leoben führte. Dieser begann seine Laufbahn als Musketier im Roth-Sächsischen Regimento im Fähnlein des Haupt- manns v. Losenstein während des böhmischen Krieges unter Kaiser Mathias. Von da kam Lauriga -— er nennt sich selbst „Laurieha von Görz“ — als spanisch- welisch-böhmischer Dolmetsch zur neapolitanischen Armee des Königs von Spanien und wurde dann im Kriegszahlamte verwendet. Nach der Schlacht am weißen Berge ging er mit dem „Orator“ Caesar Gallo und ein zweites Mal mit Hans Jakob Curtio nach Konstantinopel. Vier Reisen hatte er als Kurier ins türkische Reich gemacht, worauf wir ihn 1627 als Beamten beim Tullegger Bergbau wieder­ finden 2). In dieser bescheidenen Stellung erlangte er am 22. September 1627 den ') ln dieser Gestalt erscheint das Wappen im „Gabelkover Stammbuch“ (Museum Klagcn- furt). — Desselben Stammes wie die Brücker sind die Lampt v. Fronsburg, die mit Christoph Lampl 1539 Schloß Frasburg oder Fronsburg erwarben und sich davon benannten. Im Jahre 1619, 23. Juli, erhielt dieser Zweig der Lampl eine weitere Wappenvermehrung durch Aufnahme des Wappens der Mayer v. Fuchsstatt. (Wißgrill, Schauplatz des landsässigen n.-ö. Adels.) 2) Die Gruben am Lullegg bei Eisenerz lieferten nur minderhältige, zur Stahlerzeugung nach dem damaligen Verhüttungsverfahren ungeeignete Erze. Diesen Bau hatte Hans Friedrich Mayer vom Radmeister Hans v. Prevciihuebcr um 800 fl. gekauft. Mayer suchte und fand einen einflußreichen Mitgewerken an Paul Payer v. Weickersdorf (seit 1635 Freiherr v. Rauhenstein).

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