Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
Radmeister zur Lieferung von Graglaeh förderte. Seine Unternehmungen waren vom Glück begünstigt. Johann Franz, der am 12. August 1716 den Reichsfreiherrn stand mit dem bereits seinem Oheim verliehenen Prädikate „v. Königsbrunn“ unter Weglassung seines Stammnamens erlangt hatte, strebte nun in die Landstandschaft und nach Erwerb landtätlicher Güter. Schon 1706 hatte er den Ansitz Feistritz im Mürztale erworben, 1714 kaufte er von Franz v. Fraydenegg, Joh. Max Egger und Kaspar Mejack als Vertreter seiner Gattin Johanna, geb. v. Leuzendorf, die Herrschaft Liechtenstein bei Judenburg samt Kaplanei und 6 Ämtern, welche die Genannten vom Domstifte Seekau i. J. 1711 an sich gebracht hatten. Liechtenstein blieb nun durch hundert Jahre, bis 1814, im Königsbrunnschen Besitze. Johann Franz wurde 1715 in Steiermark und 1718 in Niederösterreich unter die Land stände aufgenommen. Sein Sohn Philipp Anton, geb. 1691. t 1800, übernahm den väterlichen Besitz und wurde der Stammvater dreier Linien, deren älteste 1904 erlosch. Wappen v. J. 1642: Gevierter Schild, 1 und 4 in Gelb ein goldgekrönter, natürlich gefärbter Sperber stehend, 2 und 3 in Rot zwei weiße Schräglinks- balken. Offener gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: der Sperber. Freiherrl. W appen auf Grund der Richtigstellung vom 19. Dezember 1855: Gevierter Schild, 1 wie 1642, 2 und 3 wie 1642, 4 in Gold ein mit einer goldenen Krone belegter schwarzer Adlerflügel. Freiherrnkrone, darüber zwei offene ge krönte Helme. I mit rot-weißen Decken trägt als Zier den schwarzen Adlerflügel, II mit schwarz-gelber Decke den Sperber als Kleinod. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Familienakten. — Auszüge aus dem steierm. Landesarchive, Brücker Stadtarchiv, von Freiherrn Otto v. Fraydenegg und Monzello. Koffler v. Kofflern. Johann Josef Koffler wurde als landesfürstlicher Beamter in Innerösterreich, dem Küstenlande und in Dalmatien beim Bergwesen verwendet. Nach Ernennung des Oberkammergrafen Heinrich Wilhelm Freiherrn v. Haugwitz zum Vize-Präsi denten des Münz- und Bergwesens-Deputations-Hofkollegiums, Ende 1750, wurde Koffler mit der Leitung des Oberkammergrafenamtes in Eisenerz betraut und am 24. Oktober 1758 zum Oberkammergrafen daselbst bestellt. Er führte dieses Amt bis zu seinem Ableben am 2. April 1767 in ausgezeichneter Weise. Die Haupt gewerkschaft verdankte ihm eine Reihe wesentlicher technischer Fortschritte, wie sie unter keinem seiner Vorgänger oder Nachfolger mehr eingeführt wurden. So wurde über seine Einflußnahme der alte Stuckofenbetrieb aufgelassen und der Übergang zur Flossenerzeugung durch Umbau der Schmelzöfen in den Jahren 1756—1762 bewerkstelligt. 1762 standen zu Eisenerz bereits sechs neue Floßöfen in Betrieb. Auch die Aufbereitung der Erze wurde durch ihn wesentlich verbessert. — Koffler erhielt am 19. August 1752 den österr. Ritterstand, ein Wappen, die
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