Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

155 — Stammwappen v. J. 1584: von Schwarz über Weiß geteilter Schild, oben ein springender goldener Greif mit aufgeworfenem Schweif, geöffneten Flügeln, auf­ gesperrtem Bachen und roter aufgeschlagener Zunge. In der rechten Vorderpranke hält der Greif einen „Eisen-Klingendrath“ über sich. Unten 3 rote Rosen (2, 1) mit goldenen Putzen und 4 grünen spitzen Kelchblättern. Gekrönter Stechhelm mit rechts schwarz-gelber, links rot-weißer Decke. Zier: der Greif wachsend mit dem Drahte, wie im Schilde. Wappen v. J. 1621: wie 1554, nur hält der Greif an Stelle des Drahtes über sich eine entblößte Klinge. Quellen: Adelsarchiv. — Bibliothek der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler“ (Ver­ zeichnis der Wappenbriefe der österr.-böhm. Hof kanzlei, Manuskript). — v. Beckh-Widmanstetter: Die alten Stadtvorstände von Graz („Tagespost“ Nr. 291 und 292 ex 1891). v. Knotzer. Die Knotzer sind ein seit Anfang des 16. Jahrhundertes bekanntes und sehr begütertes Badmeistergeschlecht in Eisenerz. Der älteste und wohl der Stammvater der ziemlich zahlreichen Nachkommenschaft ist der 1527 verstorbene Badmeister Mathaeus Knotzer. Seine Söhne waren Kaspar, j vor 1543, dessen Witwe Afra am Scharlachgute im Münichtale lebte, dann die Radmeister Wolfgang, Thomas (starb 2. März 1543), Oswald (f 16. November 1545) und Hans, der noch 1551 als Rats­ bürger zu Eisenerz genannt wird. Von Thomas, der nach Angabe des Adelsdiplomes v. J. 1580 mit einem kais. Wap­ penbrief begnadet wurde, stammte der Sohn Wolfgang, f 1573 als Innerberger Rad­ gewerke. Wolfgang hinterließ die Söhne Hans, seit 1570 beim Vizedomamte in Nieder­ österreich, 1574 Vizedomamtsgegenhandler in Österreich ob der Enns und seit 1577 Sekretär bei der n. ö. Regierung, Dionys, der 1577 mit dem Orator Joachim von Zinzendorf nach Konstantinopel ging, ferner Simon, Wolf, Michael und Kaspar, die beiden letztgenannten Radmeister in Eisenerz 0- Wolfgangs Tochter Margarethe war mit dem berühmten Wasserbaumeister Hans Gasteiger verehelicht, Kaspar, f 1572, hatte zwei Söhne hinterlassen. Andrae, der ältere, übernahm das väterliche Radwerk, starb jedoch schon 1579. Leonhard, der jüngere, war Hammergewerke in St. Gallen und hinterließ aus seiner Ehe mit Maria, Tochter des Gewerken Leonhard Pantz und der Margarethe, geborenen Scheiehl, den Sohn Alexander. Auf Bitte des Hans Knotzer erhielten ddo. Prag 24. Jänner 1584 die Brüder Hans, Michael, Dionys, Wolfgang und des verstorbenen Kaspars Sohn Leonhard den Adel mit Besserung ihres bisher geführten Wappens. 9 1570 besitzen Kaspar und Michael je ein Badwerk. Das des Kaspar, f 1572, geht auf Andrae Knotzer über, dessen Witwe es 1579 an Hans Prevenhueber veräußert. Michael erscheint bis 1584 am Radwerke. Das Badwerk ihres Vaters Wolf wurde 1574 an dessen Witwe und ihren Gatten Andrae Kriechbaum verkauft.

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