Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

142 Innerberger und Vordernberger Gebietes am Erzberge, bekleidet Mathias Käls das­ selbe Amt. 1672 und 1687 ist Johann Käls Markt- und Landrichter in Eisenerz und 1768 stirbt daselbst Jakob Käls, Bergrichter in Steiermark. Zu Aussee finden wir in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Konrad und Wolfgang Kais, 1626 Kilian Käls als Bergmeister und an der schönen alten Stadtpfarrkirche zu Hall in Tirol sind uns die mit dem Wappen v. J. 1616 geschmückten Grabsteine zweier Angehöriger des Geschlechtes erhalten, die der Dienst beim Salzwesen aus der steirischen Heimat nach Tirol führte. Es sind dies der Ober-Salzbergmeister Job. Josef Kais, f 1766, und der Ober-Bergmeister Job. Michael Kais, f 1785. Stammwappen (nach dem Grabsteine zu Landl v. J. 1602 *): Im Schilde ein Hammer, pfahlweise gestellt, der Stiel nach unten. Geschlossener Helm mit ein­ fachem Flug, der mit Schildfigur belegt ist, als Zier. Wappen v. J. 16162): Im weißen Schilde ein roter gekrönter Adler. Offener gekrönter Helm mit rot-weißen Decken. Zier: 5 Straußenfedern, die 1., 3. und 5. rot, die 2. und 4. weiß. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Innerberger Akten. — Marktarchiv Yordern- berg im steh-. Landesarchiv. — Kastenarchiv Groß-Beifling im steir. Statthaltereiarchiv. — Stadt- pfarrarchiv in Hallein, veröffentlicht in den Mitteilungen für Salzburger Landeskunde 1912 und 1913. — Pfarrarehiv Eisenerz, Gedenkbuch. — v. Srbik: Studien zur Geschichte des österr. Salz­ wesens, Innsbruck 1917. Karner v. Kärnersberg. Ein Kärner ist schon um 1500 im Besitze eines Hammers an der Walch bei Leoben. Ende des 16. Jahrhunderts ist Martin Kärner Hammerherr in Mürzzuschlag und Besitzer des Gutes Hart im Mürztale. Sein Sohn Paul, der den väterlichen Besitz übernahm, starb vor 1624, worauf seine Witwe den Wenzel v. Potis ehelichte. Veit Kärner erscheint 1625 und Pauls gleichnamiger Sohn 1627 als Hammer­ gewerke in Mürzzuschlag, die Tochter Katharina war 1624, also zur Zeit der l) Mit dem gleichen Wappen siegelt 1658 Ursula Werkonig, geb. Käls, Inhaberin der Trofeng bei Eisenerz. J) Mit diesem Wappen siegelt 1672 und 1687 der Eisenerzer Marktrichter Johann Käls, doch liegt auf der Brust des Adlers ein Herzschild, der eine Krone zeigt, durch die der Hammer des Stammwappens gesteckt ist. Das gleiche Wappen mit dem aufgelegten Herzschilde findet sich am Grabstein des Johann Josef Kais zu Hall in Tirol. — Bei dem 1563 vom Verweser Hans Adam v. Praunfalk entdeckten Ischier Salzlager waren zur Zeit der Erschließung dieses Bergbaues zwei Angehörige dieses Geschlechtes, der eine als Bergmeister, der andere als Bergschaffer tätig. Auch die Solenleitung nach Ebensee wurde von einem Kais, dem Ischler Waldmeister Hans Kais, zwischen 1595 und 1599 erbaut. Die Beziehungen zwischen Aussee und Hall in Tirol beginnen bereits, wie v. Srbik in seinen Studien zur Geschichte des österreichischen Salzwesens nachweist, in sehr früher Zeit mit Niklas v. Borenbach, der den Haller Salzberg 1288 bergmännisch erschloß und einem im Salz­ wesen zu Aussee und Hallstatt tätigen Geschlechte entstammte. In der Folge kennen wir am Ende des 14. Jahrhunderts Hertlein den Chun von Aussee und Ulrich Chun als Bergmeister zu Hall, und v. Srbik vermutet mit gutem Grunde auch in den Haller Ratsherren Jakob Sieg wein und Hans Haunolt 1351 und 1367 zugewanderte Ausseer.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2