Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

11 Aggermann (Agricola). Christoph Aggermann (auch Ackermann und Agricola genannt) war zu Be­ ginn des 17. Jahrhunderts Hofrichter in Gaming; 1620 kam er als Pfleger auf die Admontische Herrschaft Gallenstein und vier Jahre darnach wurde er landes­ fürstlicher Eisenobmann in Steyr, eine Stelle, die er von 1625—1637 innehatte. Wegen Streitigkeiten mit dem kurbayrischen Statthalter in Linz mußte er die ersten Jahre, wie schon sein Vorgänger Wendenstein (Kerzenmandl), seinen Amtssitz in Waidhofen a. d. Ybbs nehmen. Wenn auch Christoph Aggermann-Agricola als Beamter nur vorübergehend mit dem Eisenwesen in Verbindung getreten war, so wurde er doch in diese Arbeit aufgenommen, da Trägerinnen seines latinisierten Namens mehrfach in Familien des Eisenadels einheirateten. Zu Ende des 17. Jahrhunderts Anden wir Ackermanns in Fürstenfeld, wo ein Adam Ackermann 1662—1664 und 1669—1671 Stadtrichter war. Wappen Christoph Aggermanns nach Siegeln; die Farbenangabe nach Siebmachers Wappenbuch, woselbst das Wappen im IV. Bande auf Tafel 19 unter dem Namen Agricola enthalten ist: gespaltener Schild, vorne wieder gespalten, Feld 1 in Bot ein goldener Balken, Feld 2 in Weiß ein sechsblättriger grüner Stengel mit aufstehender glockenartiger blauer Blüte; hinten in Blau 2 goldene Sterne übereinander. Gekrönter geschlossener Hehn mit rechts rot-gelben, links blau­ weißen Decken. Zier: offener Flug, rechts Bot über Gold, oben ein goldener Stern, links Blau über Weiß, oben ein silberner Stern. Inmitten des Fluges ein blau ge­ kleidetes Männlein wachsend, das Kleid mit weißen Aufschlägen und ebensolchem Gürtel, eine blau-weiß gewundene Kopfbinde mit vier abfliegenden Enden. Das Männlein trägt in der Bechten 3 Blumen wie im Schilde, die Linke ist in die Seite gestemmt. Quellen: Hofkammenirchiv, Innerberger Eisenakten. — Wiehner: Geschichte von Admont. — Siebmachers Wappenbuch. v. Amon. Völlig anders als in der im Brünner genealogischen Taschenbuche gegebenen Stammtafel erweist sich nach den Matriken und Batsprotokollen zu Waidhofen das erste Auftreten der Amon in dieser Stadt1). l) Vgl. Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, Brünn, 5. Jahrgang, 1880. Die in dieser Abhandlung verwerteten Daten aus den Matriken und den Ratsprotokollen Waidhofens verdanke ich der Liebenswürdigkeit der verdienstvollen Custodin des dortigen Museums Frl. Maria Anna Paul.

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