Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

139 Wappen v. J. 1630: Im gelben Schilde ein grünes Berglein mit daraus wachsendem blauen „Kofel“ (Felsen), auf dem ein dunkelgrüner (!) wilder Mann steht, mit grünem, entwurzeltem Baume in der Rechten. Offener, gekrönter Helm mit blau-gelben Deeken. Zier: der wilde Mann mit dem Baume wachsend. Wappen v. J. 1673: Gevierter Schild mit Herzschild. Dieser von vorne rot und hinten schwarz gespalten, mit einem sechsstrahligen goldenen Sterne belegt. 1 und 4 in Blau eine Gemse auf einem grünen, hohen „Kofel oder Bergfelsen“ stehend, 2 in Gold ein schwarzer Flug, 3 in Silber ein roter Flug (Oldenburg). Offener, gekrönter Helm mit rechts rot-weißen, links schwarz-gelben Decken. Zier: offener Flug, der rechte rot, der linke schwarz, beide mit einem goldenen Sterne belegt, dazwischen auf hohem grünen Kofel die lauernde Gemse ]). Quellen: Adelsarchiv. — Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Marktarchiv. — Mit­ teilungen des Herrn Emerich Zenegg von und zu Scharffenstein über die Hochkofler in Malborget. — v. Schiwitzhoffen: Der Adel in den Matriken der Stadt Graz. Huenerwolf. Die Huenerwolf, deren Name wohl mit dem alten Huniwulf zusammenhängen dürfte, tauchen im 16. Jahrhunderte in Steiermark auf, und zwar sind es zunächst zwei geistliche Würdenträger, ein Georg Huenerwolf, Kanonikus in Seckau, und Abt Amand, der von 1536—1545 die Geschicke des Stiftes Admont lenkte. Ihre Heimat dürste in der Herrschaft Gallenstein zu suchen sein, wofür mehrfache verwandtschaft­ liche Beziehungen des Abtes insbesondere zu den Gewerken Mülperger, Pantz und Scharzenperger sprechen. Christoph Huenerwolf, wohl ein Neffe des Prälaten, war um 1548 Stellvertreter des Pflegers an der oberen (Liezner) Klause. Amand Huenerwolf zu Altenmarkt ehelichte eine Tochter des Klement Kolthaler, der ihm 1579 einen Hammer in der Laussa überließ. Dieser ist schon 1563 als Gewerke zu Altenmarkt genannt, als er mit Blasius Pantz und Sebastian Seidl das Hammer­ werk in der Frenz erbaute1). Die Huenerwolf sind noch Ende des 17. Jahrhundertes im Ennstale heimisch und vielfach in Verbindung mit der Hauptgewerkschaft. Rosine, die letzte, uns bekannte Trägerin des Namens, hatte in erster Ehe Adam Zobel, Hauptbuchhalter der Gewerkschaft zu Steyr, und nach dessen Ableben 1659 den Christoph Nikolaj v. Niklashofen, Bürger in Steyr, zum Manne. Sie siegelt mit dem gleichen Wappen wie Abt Amand. Wappen: Im Schilde auf einem Dreiberge ein springender Hirsch. Helm­ kleinod unbekannt. Quellen: Archiv Admont. l) Hochkofler erbat sich 1873 das Wappen in etwas anderer Gestalt; so sollte z. B. im ersten Felde ein schwarzer Flug in Grün erscheinen und im roten Herzschilde der grüne Berg mit blauem Kofel und dem dunkelgrünen Waldmann aufgenommen werden. Der Adelskanzlei war diese bösartige Zusammenstellung zweifellos zu arg! 9 Klement Kohlthalers gleichnamiger Sohn trat 1625 die Hammerwerke in der Laussa „am Kessel“ die sogenannten Ungarhämmer im Schätzwerte von 20.940 fl. an die Gewerkschaft ab. 1586 ist Wolf Kohlthaler Richter in Altenmarkt und wie sein Bruder Adam Hammergewerke. Die Kohlthaler erscheinen noch Ende des 17. Jahrhundertes im Gewerkenstande.

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