Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

138 seinem Großvater Gabriel v. Salamanca, dem Erwerber der einst bis zum Erlöschen des edlen Hauses der Cillier, reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg, am 16. Jänner 1630 Adel und Wappen1). Sein „Vetter“, wohl Neffe, war jener Johann Hochkofler, der seit 1652 beim Einnehmeramte „an der Confin zu Pontafel“ tätig war und seit 1670 die Stelle eines landschaftlichen Obereinnehmers daselbst be­ kleidete. Unter Berufung auf den seinem Vetter verliehenen Ortenburgischen Adel erbat und erlangte er von Kaiser Leopold I. ddo. Wien, 10. Februar 1673 für sich und seine Nachkommen den rittermäßigen Reichs- und erbländischen Adel sowie eine Besserung des seinem „Vetter“ verliehenen Wappens. — Ein halbes Jahr­ hundert später 1738 tritt Johann Sebastian Hochkofler, ein Nachkomme des Pontafler Obereinnehmers, als Radmeister am Radwerke Nr. 3 zu Vordernberg auf. Er erwarb das Radwerk von den Sulzpergischen Erben; auf welchem Wege er aus seiner Väter Heimat nach Vordernberg kam, ist unbekannt, doch wäre es nach dem Namen seiner Frau Klara, geb. Mandel — einer im niederösterr.-steirischen Grenz­ gebiete seßhaften Gewerkenfamilie — nicht ausgeschlossen, daß er mit jenem Anton Hochkofler zusammenhing, der 1663 als Proviant- und Eisenhändler im Dreimarkt­ bezirke (Scheibbs, Purgstall und Gresten) genannt wird. Johann Sebastian Hoch­ kofler hinterließ das Radwerk 1786 seinem gleichnamigen Sohne, nach dessen raschem Ableben, ein Jahr darnach, dessen jüngerer Bruder Franz Xaver, geb. Vordernberg 1748, den Besitz übernahm. Dieser Hochkofler war nach Beendigung seiner Studien an der Schemnitzer Bergakademie beim Oberkammergrafenamte in Eisenerz eingetreten. Durch große Fachkenntnisse bewirkte er mit reichem Erfolge wesentliche Verbesserungen im Betriebe seines Radwerkes, 1802 wurde er zum Vorsteher der Radmeister Kommunität gewählt. Hochkofler verkaufte das Radwerk 1812 an Josef Weninger und starb zu Eisenerz am 11. April 1814* 2). Er war mit Theresia, Tochter des Radmeisters Karl Thaddaeus Schräg! und der Anna Ohristina, geb. Thinn, vermählt. Von seinen Geschwistern besaß Jakob zu Beginn des 19. Jahr­ hundertes die Gewerkschaft Sachendorf bei Knittelfeld3). 0 Vgl. Leopold v. Beckh-Widmannsstetter: Die Kärntner Grafen v. Ortenburg und ihre Akte als Inhaber der erbl. Pfalzgrafenwürde, Jahrbuch „Adler“ 1890. In dieser Abhandlung ist die oberwähnte Verleihung nicht angeführt. Sie ist in beglaubigter Abschrift dem im Adelsarchive liegenden Gesuche Johann Hochkoflers angeschlossen. 2) Franz v. Hochkofler hinterließ u. a. ein 40 Bogen starkes Manuskript: „Überblick der Ge­ schichte des landsteirischen Eisen- und Waldwesens.“ 9) Mit den Gewerken Hochkofler wurde vielfach so auch von Kraus in der „Ehernen Mark“ eine andere in Steiermark in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundertes auftretende Familie ver­ wechselt, die allerdings mehrfach mit Gewerkengeschlechtern in verwandtschaftliche Verbindung trat — die Hochkofler v. Hohenfels. Johann Sigmund Hochkofler, der Landschaft Buchhaltungs­ Adjunkt in Graz, der mit einer Schwester des Hans Adam Stampfer v. Walchenberg vermählt war, erhielt am 18. Dezember 1668 den Adel, Prädikat und Batstitel. Sein Sohn Sigmund Friedrich heiratete zu Graz 7. Februar 1691 die Konstanze, Tochter des Kadmeisters Paul Egger in Leoben. P. Engelbert Hochkofler v. Hohenfels legte 1710 zu Admont Profeß und starb 1755 als Pfarrer in Kraubat. Das Wappen dieser Hochkofler zeigt einen gevierten Schild, 1 und 4 in Gold einen schwarzen, golden gekrönten Adler, 2 und 3 in Schwarz ein silbernes Einhorn ; roten Herzschild mit silbernem Greifen ; offenen, gekrönten Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Deeken- Zier: der schwarze, golden gekrönte Adler.

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