Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

137 Hirzenberger. Michldorfer Sensenschmiede, die sieh Ende des 17. Jahrhundertes in Admont, Seheibbs, Windisch-Garsten und bei Bottenmann finden. 1750 erheiratete Balthasar Hirzenberger aus Spital a. 8. den Paßhammer an der Pöls, den seine Nachkommen durch fast ein Jahrhundert inne hatten. Durch die Ehe der Franziska v. Monsperg (| Vordernberg 11. Februar 1810) mit einem Hirzenperger aus dem am Paßhammer sitzenden Zweige kam das Monspergische ßadwerk Nr. 2 in Vordernberg auf kurze Zeit (1818—1821) in den Besitz des ältesten Sohnes dieses Paares, Alois Hirzen­ perger. Das Badwerk wurde samt den Erzrechten im Verlasse nach Franziska, geb. v. Monsperg, Witwe Hirzenperger, wiederverehelicht an Georg v. Pebal, auf 37.350 fl., das Wohnhaus Nr. 4 in Vordernberg samt Grundstücken auf 14.400 fl. bewertet. Der Gesamtverlaß, wozu auch der Glöcklhof bei Hafning gehörte, belief sieh nach Abzug der Lasten auf 74.910 fl. In ihn teilten sich zu gleichen Teilen der Witwer Georg v. Pebal und die Kinder Alois, Franz und Antonie Hirzenperger, welch letztere an Anton Prandstetter vermählt war, der 1821 von seinem Schwager Alois das Rad­ werk übernahm, es jedoch schon nach einem Jahre an den Erzherzog Johann ver­ äußerte und sodann als Hausbesitzer in Linz lebte. Wappen (nach Siegeln): Im Schilde ein springender Löwe mit einem Herzen in den Vorderpranken. Die Schildfigur wachsend als Kleinod am geschlossenen Helme1). Quellen: Steierm. Land.-Archiv, Vordernberger Archiv, Inventars. v. Hochkofler. Dieses Vordernberger Radmeistergeschlecht ist, wie schon sein Name besagt, nicht steirischen Ursprunges. Die Bezeichnung „Kofel“ für schroffe Felsenberge be­ schränkt sich in Tirol auf das deutsche Etschtal, das Eisack- und Pustertal mit ihren Nebentälern, in Kärnten auf das obere Drau- und Gailtal. Außerhalb dieses Gebietes dürfte der Name als Bezeichnung von Örtlichkeiten nur ganz vereinzelt vorkommen* 2). Die ersten uns bekannten Glieder des später zu Vordernberg seßhaften Gewerkengeschlechtes sind Bartlmae Hochkofler, Gewerke zu Malborget und von 1623—1647 daselbst wiederholt als Marktrichter genannt, sowie Jakob Hochkofler, Pfleger auf Kraig nordöstlich von St. Veit a. d. Glan. Diesem verlieh Ernst Wilhelm Graf von Ortenburg-Salamanca als Inhaber der erblichen Pfalzgrafenwürde nach Aus dem jedenfalls namenanspielend gedachten Wappen, der Löwe mit dem „Herzen“, ersieht man, daß die ursprüngliche Bedeutung des Namens Hirz-Hirsch, also „Hirschberger“, völlig verloren gegangen war. Der obersteirischen Aussprache des „Hierz“ lag das Herz näher! — Die Hirzenberger waren noch um 1830 als Sensenschmiedmeister weit verbreitet, so Johann am Mur- boden, Georg zu Spittal a. 8., Gottlieb in der Schmiedleiten, Balthasar in Scharnstein, ein anderer Georg in Mondsee und Karl in Bottenmann. 2) Nach Mitteilungen des Herrn Prof. Dr. Karl Äußerer kommt der Name Kofel, was Tirol betrifft, außerhalb des obbezeichneten Gebietes nur ganz vereinzelt vor. In Schindlers „Bayrisches Wörterbuch“ wird ein öfteres Vorkommen dieses Namens in Bayern betont.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2