Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

183 15. Jahrhunderts nach dem Verschwinden des alten Geschlechtes der Schratten- berger in Steiermark die Familie Grym als freies Eigen besaß, von Karl Jocher v. Jochartstein i. J. 1685 gekauft. Er begann sofort den Umbau des Schlosses, der in drei Jahren vollendet wurde und den für jene Zeit namhaften Betrag von 72.000 fi. verschlang1). Brandegg starb zu Graz am 7. Dezember 1694. Über seinen Nachlaß wurde der Konkurs eröffnet, der die beiden Töchter und Erbinnen, Eva Bosina, verehelichte Gräfin v. Steinpeiß, und Viktoria Margaretha, vermählt mit einem Freiherrn Unverzagt, zwang, wie Katsch und Saurau auch Schrattenberg mit Tschakathurn und mehreren Gülten um den Betrag von 77.145 fl. an den Fürsten Ferdinand v. Schwarzenberg zu verkaufen. Heute sind die Schwarzenberg Schloß Schrattenberg ob Scheifling, vor seiner Zerstörung durch den Brand v. J. 1915. Herren des großen Besitzes, den die Brandegg alhnählig in ihre Hände bekommen hatten. Er wurde mit jenen Herrschaften vereinigt, welche die Villacher Gewerkens- toehter Anna Neumann v. Wasserleonburg von ihren fünf ersten Männern, Kava­ lieren aus großen Familien mit zumeist ungeordneten Finanzen, übernommen hatte und dann als 83jährige Greisin ihrem sechsten Gatten, dem 30jährigen Grafen Georg Ludwig v. Schwarzenberg zubrachte. ') Bas mit vier Ecktürmen und einem Hauptturm gezierte Schloß besaß einen großen Fest- saal. Der Fußboden war aus Marmor; von der Decke, die ein großes Gemälde, die Hochzeit Jupiters darstellend, schmückte, hingen schwere, aus Eisen geschmiedete Festons. Prächtige Ofen und Portale erinnerten noch vor wenigen Jahren an das Kunstverständnis und die Prachtliebe seines Erbauers. Heute blickt ein wüster Trümmerhaufen ins weite Tal. Das schöne Schloß wurde wäh­ rend des Weltkrieges zur Einquartierung verwendet und brannte infolge eines leichtsinnigen Strei­ ches am 27. August 1915 bis auf den südlichen Teil vollständig nieder,

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