Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

123 Färber aus dem ursprünglich kärntnerischen Geschlechte der Färber v. Frauenstein ob St. Veit a. d. Glan gekauft hatte. Elias v. Hentz hatte aus seiner Ehe mit Maria Katharina, geb. Lampl, drei Söhne: Josef, Elias und Ehrenreich, sowie eine nach der Mütter genannte Tochter, die mit Tobias v. Gabeikoven (t vor 1633) vermählt war. Während wir Elias durch wenige Jahre (1612—1616) als Badmeister am Badwerk Nr. 8 und 10 finden, worauf er dieselben an seinen Halbbruder Wolf v. Händl abtrat, übernahm Josef 1630 Nechelheim. Bald darauf 1631 verehelichte er sich mit Anna Katharina Schöekl, der Witwe nach dem i. ö. Kanzler Josef Eggs (t 1627). Keichliche Mittel ermöglichten Hentz und seiner Gattin den Ankauf zahlreicher Besitzungen im Mürz­ tale, 1636 erwarben sie von dem ausgewanderten Leopold Christoph Freiherrn von Herberstein die Herrschaft Liechtenegg, zwischen 1632 und 1643 kamen eine Beihe Stubenbergischer Lehen im Mürztale in ihre Hand und 1639 übernahm Josef von Hentz von Hans Christoph v. Gabeikoven Oberlorenzen, das diesem sechs Jahre vorher seine Mitgeschwister abgetreten hatten'). Oberlorenzen blieb jedoch nicht lange in seinem Besitze, er veräußerte es 1650 an Wenzel v. Potis. Vor 1654 war Josef v. Hentz mit Hinterlassung eines Sohnes Josef Ferdinand und einer Tochter Anna Katharina, vermählt mit Ernst Freiherrn v. Frank, ver­ storben. Zwei Söhne waren im Kriege gefallen. Josef Ferdinand hatte ebenfalls Kriegsdienste geleistet, wurde nach seiner Heimkehr und Übernahme des väter­ lichen Besitzes in die Landstandschaft aufgenommen und erlangte am 24. Oktober 1650 von Kaiser Ferdinand III. das Prädikat „von Henzenhaimb“ und eine Wappen­ vermehrung durch Aufnahme des Wappens seiner Großmutter Lampl. Er scheint kinderlos gestorben zu sein, denn der Besitz ging an seine Schwester über, nach deren vor 1682 erfolgtem Ableben die Herrschaft Liechtenegg mit dem einver­ leibten Gute Nechelheim an Johann Ferdinand Zehentner, Freiherrn v. Zehentgrub, verkauft wurde. Damit verschwinden die Hentz im steirischen Lande. Stammwappen v. J. 1529: Im Grunde eines blauen Schildes eine aufwärts gebogene goldene Mondsichel, deren Hörner eine silberne Lilie unten umschließen. Geschlossener Helm mit blau-goldenen Decken. Zier: Zwischen zwei von Gold und Blau gevierten Hörnern die Schildfigur. Wappen v. J. 1603 unbekannt. Wappen v. J. 1650: Gevierter Schild mit Herzschild. Dieser gespalten, vorne von Blau, Gold über Bot geteilt, hinten in Schwarz die halbe goldene Mondsichel und darüber eine halbe goldene Lilie aus der Spaltlinie. 1 und 4 in Silber ein wachsendes schwarzes Lamm. 2 und 3 in Bot ein geharnischter gebogener Arm aus dem Schildrande ragend, mit einem Schwerte bewehrt. Zwei offene, gekrönte Helme. I mit rechts schwarz-gelber, links schwarz-roter Decke trägt einen einfachen, von Schwarz über Bot und Gelb ge­ teilten Flug, daneben drei weiße Straußenfedern mit dem goldenen Halbmonde und >) Die Mitgeschwister waren: Josef, Ehrenreich und Elias v. Hentz, Katharina, geb. v. Hentz, Witwe nach Tobias v. Gabeikoven, ferner die Kinder aus dritter Ehe mit Theodor v. Gabeikoven, Hans Christoph, Maria Theresia und Maria Jakobine. Der Halbbruder Wolf v. Händl scheint an Oberlorenzen nicht mitberechtigt gewesen zu sein.

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