Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

122 Wappen (nach Siegeln irn Archive zu Weyer): Geteilter Schild, oben ein Löwe mit einer Kugel in den Vorderpranken, schreitend; unten fünf Rauten. Ge­ schlossener, gekrönter Helm. Zier: Zwischen offenem Fluge der Löwe mit der Kugel wachsend. Quellen: Hofkammerarchiv, Innerberger Eisenakten. — Archiv der Kommune Weyer. v. Hentz (Henz v. Henzenhaimb). Am 6. Oktober 1529 verlieh Kaiser Karl V. zu Palentz dem Lorenz Hentz ein Wappen mit der Lebensfähigkeit * )• Wenn auch in diesem Wappenbriefe und in der im Reichsregistraturbuche enthaltenen Eintragung der Wohnsitz des Begna­ deten nicht angeführt ist, so kann doch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ange­ nommen werden, daß Lorenz Hentz bereits in Pettau lebte und dort wie seine Nach­ kommen sich im Eisenhandel betätigte. Ähnlich war es ja auch bei den Leuzon- dorfs, die ebenfalls über Pettau, wo sie zuerst einen landtäflichen Ansitz hatten, nach Leoben kamen. An die Pettauer Zeit der Hentz erinnern heute noch zwei Grabsteine an der dortigen Stadtpfarrkirche, die beide neben dem Ritzschanskischen das 1529 dem Lorenz Hentz verliehene Wappen zeigen. Das eine Denkmal betrifft den am 15. März 1585 verstorbenen Pettauer Stadtschreiber Martin Ritzschanski und seine Gattin Kunigunde, geb. Hentzin, deren Todesdatum nicht ausgefüllt ist. Das zweite Denkmal ist der im jugendlichen Alter verstorbenen Tochter dieses Paares, Kordula Ritzschanski (f 13. August 1580) geweiht.*) Wolfgang Hentz, wahrscheinlich ein Enkel des Lorenz, erscheint 1567 als Bürger zu Leoben, woselbst er 1576, 1581 und 1590 die Würde eines Bürger­ meisters bekleidete und vor 1601 starb. Im Jahre 1593 hatte er Genoveva, Tochter des Hans Gabelkover, geehelicht, die 1605 verstarb. Genoveva war seit 1588 mit Jakob Turneto, einem Arzt aus Edinburg, nach dessen Ableben mit Wolf Hentz und seit 27. November 1601 mit dem Gegenschreiber zu Stadt Steyr Michael Hüning vermählt. Mit Wolf waren die Hentz in die einflußreiche Gilde der Rauli- . eisenVerleger gelangt und durch seine Verehelichung mit der damals in glänzendem Aufschwünge befindlichen Familie der Gabelkover in nächste Verbindung getreten. Sein Sohn Elias, der am 15. Juli 1603 vom Erzherzog Ferdinand von Steiermark, dem späteren Kaiser Ferdinand II., den Adel erhielt3), verfolgte den von seinem Vater eingeschlagenen Weg und nahm Maria Katharina, geb. Lampl aus Bruck, zur Frau, damals Witwe nach dem Vordernberger Radmeister Kaspar Händl vom Rad­ werk Nr. 8 in Vordernberg. Nach Hentzens Tode ehelichte sie den Theodor von Gabeikoven, der vor 1622 starb und 1613 den Ansitz Nochelhaimb von Franz *) Adelsarchiv, Abschrift aus dem Reichs-Begistr.-Buche Karl V. de 1528—1531, Iit. C, pag. 69. a) Wappen Ritzschanski: Gespaltener Schild, vorne vier Balken, hinten ein in einem Schräglinksflusse stehender Greif. Offener, gekrönter Helm mit dem wachsenden Greif als Zier. *) Adelsarchiv, Steyrisehes Siegelbuch: „Eliasen Henzen Nobilitation“, Nr. 276, pag. 67.

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