Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

9 Platz für neue Ankömmlinge. Tirol mit seinen alten Handelsbeziehungen zu Italien und dem Reiche vermochte geeigneten Ersatz zu stellen. Die Kästner v. Sigmunds­ lust, die Kuttner v. Kunitz u. a. kamen in Diensten des Landesherrn empor; die Mittermayer, spätere Grafen v. Wasenberg, die Riß, heute Freiherren v. Riesenfels, trieben Eisenhandel in Steyr und hatten Erfolg. Zu ihnen gehören auch die Acht­ mark, Bozner Bürger, die mit dem Ratsherrn Josef Achtmark von Erzherzog Maximilian, dem Deutschmeister, dto. Innsbruck, 14. November 1614 Wappen und Lebensfähigkeit erlangten. Kon seinen Söhnen wurde Josef, der Älteste, der Gründer eines großen Handelshauses in Steyr. Mit seinen Brüdern Tobias, Bürger in Bozen, und Adam, Bürger zu Steyr, erhielt er am 18. September 1636 Adel, Wappen­ besserung und das Prädikat „v. Achtmarkstein“, Josef, der 1642—1645 Bürger­ meister in Steyr war, besaß den Ansitz Engelsegg, der nach seiner Lage am Teufelsbache ursprünglich Teufelsegg hieß und erst von Achtmark mit Bewilligung Kaiser Ferdinand III. v. J. 1642 umgenannt wurde1). Josef starb zu Steyr, erst 47 Jahre alt, am 14. März 1647. Da seine Ehe mit Katharina Mozl kinderlos blieb, war sein jüngster Bruder Adam in das Handelshaus eingetreten und hatte 1641 die Leitung des Zweiggeschäftes in Krakau übernommen, woselbst er das Bürger­ recht erwarb. Nach des Bruders Tode kehrte er 1648 nach Steyr zurück, zog sich jedoch schon nach zwei Jahren auf seine Gewerkschaft Wendbach. Einige Jahre darauf hören wir von finanziellen Schwierigkeiten, sein Haus in Steyr wird 1669 verkauft, womit der Name verschwindet. Wappen v. J. 1614: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein goldener, nach rechts gewendeter Greif aufsteigend, 2 und 3 in Rot ein silberner Schräglinksbalken. Stechhelm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Auf dem Helme zwei Hörner, das rechte Rot über Weiß, das linke Schwarz über Gelb geteilt; jedes mit drei Pfauenfedern besteckt. Zwischen den Hörnern vier Straußenfedern in den Farben der Decken2). Wappen v. J. 1636: wie 1614, jedoch der Helm offen und gekrönt und statt der vier Straußenfedern der goldene Greif wachsend. Quellen: Adelsarchiv. — Archiv der Stadt Steyr, Ratsprotokolle und Inventar«. Vgl. v. Pantz: Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr, Jahrbuch der k. k. herald. Ges. Adler 1911 und 1912. Siebmachers Wappenbuch, V. Band, 2. Teil, Taf. 51. *) Engelsegg wurde in der Folge von Matthäus Riß v. Riesenfels erworben und von ihm 1667 umgebaut. a) Das gleiche Wappen erhielten am 9. Juli 1637 die Gebrüder: Veit, Christian, Kaspar, Muthes, Gregor und Abraham Achtmark in Tirol.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2