Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

118 täten. 1507 verkauft er mit seiner Frau Susanna den Buerhammer an der Schollniz bei Eisenerz samt zugehöriger Hofmark; 1509 bereits Mautner und „Forstmeister für beide Berge“, verkauft er zusammen mit dem obgenannten Matthäus Hofer Haus und Garten in Yordernberg1). Nun geht es rasch aufwärts. Anfang 1510 (Bevers vom 23. Februar) verkauft K. Max an Hang das Amt Münichthal bei Eisenerz gegen ewigen Wiederkauf um 665 fl. rheinisch. 1511 ist Hans Hang bereits Amtmann für beide Bergorte, 1513 ist er auch Pfleger auf Massenberg, der alten, damals allerdings arg verfallenen Burg bei Leoben, die ihm, seinen Erben und Erbeserben Kaiser Max am 19. April 1514 mit dem Bauhofe, allen Obrigkeiten und Herrschaftsrechten erbpflegweise ohne Bechnungslegung (unverrait) verlieh. Nicht ganz zwei Jahre darnach — Satz- und Pfandrevers vom 10. März 1516 —- gelangte Hang in den „unverraiten“ Pfandbesitz der Feste und des Landgerichtes Freienstein gegen Ablösung der Pfandsumme von 1500 fl. rhein. von dem kais. Bäte und Truchsessen Christof v. Mindorff. Hang war damals (seit 1515) bereits Böm. Kaiser!. Majestät Bat und Bitter. Am 14. April 1518 gab er das ihm von K. Max schon „vorlängst“ verliehene Erbpflegerecht auf Schloß und Herrschaft Massenberg, wo er namhafte Bauten aufgeführt hatte, zurück und erhielt dafür für sich und seine Erben die Feste Freienstein samt allem Zubehör. Laut kais. Verschreibung sollte jedoch ihm, seiner Gemahlin und seinem Sohne Schloß und Herrschaft Massenberg auf Lebzeiten pflegweise verbleiben. Die Kosten für den Wiederaufbau der Massenburg sollten auf die Freiensteiner Pfandsumme geschlagen werden. Wie man sieht, war Hang am besten Wege, ein großer Grundherr zu werden und in den Kreis des alten landsässigen Adels einzurücken. Da traf ihn wenige Jahre später das Verhängnis. Kaiser Max, sein großer Gönner, war 1519 gestorben, neue Männer kamen mit dem neuen Herrscher ins Land und Hangs Stellung begann schwierig zu werden. Die Anforderungen an das Eisenerzer Mautamt waren immer bedeutend gewesen, neben Zahlungen für Bechenbauten und andere, mit dem Eisenwesen selbst zusammenhängende Leistungen galt es Geld für die Bewaffnung und Ausrüstung der Truppen, für den Bedarf des Hofes selbst und für viele andere Zahlungen bereitzustellen. Dabei mag es oft vorge­ kommen sein, daß die Kassenbestände nicht reichten und Hang mit eigenen Mitteln einsprang, umsomehr, als die rückständigen Mautgebühren nicht immer leicht einzubringen waren. Eine solche Krise trat unter der drohenden Türkengefahr im September 1523 ein. Hang entschuldigte sich mit den großen Mautrückständen der Leobner und Vordernberger. Es erschien 1524 eine Kommission zur Untersuchung der Sachlage in Eisenerz — ihr Ergebnis war für Hang niederschmetternd: er war mit 48.000 fl. im Büekstande. Hang war diese für die damalige Zeit ungeheure Summe dem Landesherrn schuldig. Er wurde suspendiert, die Verwaltung des Vordernberger Amtes wurde dem Veit Zöllner, jenes von Innerberg dem Erasmus Haidenreich anvertraut, Hangs Sohn Servatius übernahm provisorisch das Inner­ berger Forstamt. Ein Edikt wurde erlassen, daß alle, die an die Ämter Hangs 9 Die Stelle eines kais. Waldmeisters für Steiermark hatte seit 1499 der bewährte Sigmund Paumgartner inne. Derselbe dürfte dem obersten Bergmeister beigeordnet gewesen sein.

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